nd-aktuell.de / 19.11.2018 / Wirtschaft und Umwelt

Mittlerweile 77 Tote in Kalifornien

Fast 1000 Menschen werden noch vermisst / Mehr als 10.000 Häuser wurden zerstört

Los Angeles. Der verheerende Waldbrand im Norden Kaliforniens hat bisher 77 Menschen das Leben gekostet. Das teilte die Feuerschutzbehörde des US-Staates, Calfire, am Sonntagabend mit. Das sogenannte »Camp Fire« um den besonders stark betroffenen Ort Paradise nördlich von Sacramento sei mittlerweile zu 65 Prozent unter Kontrolle, so die Behörde weiter. Die Zahl der Vermissten sank von mehr als 1200 Menschen auf 993, wie die Zeitung »San Francisco Chronicle« berichtete.

Der Sheriff des betroffenen Bezirks Butte County, Kory Honea, hatte am Wochenende die Menschen aufgerufen, sich zu melden, wenn sie in Sicherheit sind. Viele Menschen waren den Behörden zufolge wegen ausgefallener Mobilfunknetze nicht zu erreichen.

Das Feuer gilt jetzt schon als das tödlichste und zerstörerischste in der Geschichte des Westküstenstaates. Bisher breitete es sich Calfire zufolge auf 607 Quadratkilometern Fläche aus, das entspricht rund zwei Dritteln der Fläche Berlins. Mehr als 10 000 Häuser wurden laut Medienberichten zerstört. Im »Woolsey«-Feuer im Süden Kaliforniens nahe Los Angeles kamen Calfire zufolge drei Menschen ums Leben.

US-Präsident Donald Trump hatte am Samstag die Gegend um Paradise besucht, der Ort selbst wurde größtenteils zerstört. Trump dankte den Rettungskräften und sagte Kalifornien Unterstützung zu. Er machte wie schon zuvor das Forstmanagement für die schlimme Lage verantwortlich. Dafür war der Präsident, für dessen Partei im bevölkerungsstärksten Bundesstaat der USA in den letzten Jahren und auch bei den aktuellen Midterm-Wahlen immer weniger Menschen stimmten, in Kalifornien scharf kritisiert worden.

Auf die Frage, ob der Klimawandel eine Ursache sei, sagte er, es gebe mehrere Faktoren. Derzeit scheine aber das Forstmanagement ein »sehr großes Problem« zu sein. Experten hatten eine lange Dürre, verdorrte Vegetation, extreme Winde und auch den Klimawandel als Ursachen für das Ausmaß der Brände genannt. dpa/nd