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Weiche Pläne gegen hartes Plastik

Kurt Stenger über die Reduzierungsstrategie von Umweltministerin Schulze

»Fünf-Punkte-Plan« - das klingt nach Anpacken, nach sofortigem Loslegen, ohne dass man sich mit zu vielen Maßnahmen verzettelt. Beim Plastikreduzierungsvorhaben von Umweltministerin Svenja Schulze sieht es hingegen eher danach aus, dass der SPD-Politikerin nicht mehr eingefallen ist - zumindest nicht mehr als das, was man in dieser Regierung realistischerweise durchbringen kann. Forscher Umweltschutz gehört wie so vieles andere bekanntlich nicht zu den Kompetenzen der nur noch relativ Großen Koalition.

Und auch die fünf Punkte sind mau: Da wird auf die EU und die G20 verwiesen, die es richten sollen, und der Handel angebettelt, auch die dünnen Plastiktüten in der Obst- und Gemüseabteilung zu reduzieren. Eine höhere Recyclingquote ist zwar gut (so sie denn eingehalten wird), aber sie hilft nicht gegen das Hauptproblem: Rund drei Viertel des Plastiks, das in Deutschland in die Umwelt gelangt, ist inzwischen Mikroplastik. Diese festen, wasserunlöslichen Kleinstpartikel entstehen vor allem durch Reifenabrieb und werden in Reinigungsmitteln oder Kosmetika eingesetzt. Eine Verkehrswende weg vom Auto und gesetzliche Beschränkungen des Einsatzes in Industrieprodukten würden hier wirklich weiter helfen. Aber leider war der Fünf-Punkte-Plan schon voll.

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