Stürme, Ungeheuer, Liebe, Frieden

Hightech-Barockdisco: »Hippolyte und Aricie« an der Staatsoper Berlin

  • Irene Constantin
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Statt in die Berliner Staatsoper war man Unter den Linden in eine Super-de-Luxe-Hightech-Barockdisco geraten. Eine gewaltige laserlichtsprühende Glitzerkugel machte dem Kronleuchter Konkurrenz, Theaternebel quoll aus allen Rohren, farbige Blitze zuckten auf der Bühne und im Saal. Ólafur Elíasson hat Strukturen und Räume aus Licht und Dunst geschaffen, seine Kostüme umhüllen die handelnden Personen wie bewegliche Skulpturen. Wozu noch ein Bühnenbild? Französische Barockoper ist annähernd discokompatibel, zumindest wenn sie so gespielt wird wie bei »Hippolyte und Aricie«. Tatsächlich, so Elíasson, hat die Berliner Kunst- und Clubszene der 90er diese Arbeit fast ein Vierteljahrhundert später noch inspiriert.

Hippolyte und Aricie sind die Jungen im Gesellschaftsdrama, das ältere Paar sind Hippolytes Vater Theseus und seine neue Frau Phädra. Theseus hat sich einen alten Herrschaftsanspruch über Athen dadurch erkämpft, dass er das vorige Her...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.