Imagewechsel

Simon Poelchau über das erste Ergebnis bei den Bahn-Tarifverhandlungen

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 1 Min.

Die Eisenbahngewerkschaft EVG hat jetzt etwas vorzuweisen: 6,1 Prozent mehr Lohn für die nächsten zwei Jahre plus eine Einmalzahlung von 1000 Euro sind kein schlechtes Ergebnis, das die Gewerkschafter dem Bahnkonzern abringen konnten. Vor allem aber hat sie in den jüngsten Tarifauseinandersetzungen etwas für ihr Image getan.

Lange Zeit galt die EVG nämlich als handzahme Gewerkschaft, die sich nicht traut, in einen wirklichen Arbeitskampf einzutreten. Auf der anderen Seite stand die Konkurrenz von der Lokführergewerkschaft GDL, die aufgrund ihrer vergangenen Streiks als eine der kämpferischsten Gewerkschaften hierzulande gilt. Die mit 190 000 Mitgliedern weitaus größere EVG indes musste jetzt nur etwas die Zähne zeigen, damit dieses Bild relativiert wurde. Ein kurzer, nicht lange angekündigter Warnstreik Anfang vergangener Woche reichte aus, dass FDP-Politiker sogleich vor Wut schäumten, man müsse das Streikrecht für Bahngewerkschaften einschränken, und dass die DGB-Gewerkschaft der Bahn ein Prozentpunkt und 500 Euro mehr an Einmalzahlung abluchsen konnte.

So sehen sich die Lokführer der GDL jetzt in Zugzwang. Doch auch die EVG muss beweisen, dass ihr Warnstreik nicht eine einmalige Aktion war und sie auch künftig kämpferisch auftritt.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal