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Digitales Afrika

Eine Ausstellung im Zentrum für Kunst und Medien in Karlsruhe zeigt ein neues Bild des afrikanischen Kontinents

Lose Kabelenden hängen von der Decke herunter. Die Drähte neigen sich zu einer aus ausgeschlachteten Computern, Smartphones und 3-D-Druckern bestehenden Pyramide aus Elektroschrott hin. Der südafrikanische Künstler Francois Knoetze hat diese Schrotthalde ins Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe (ZKM) gebracht.

Knoetze reflektiert mit seinem Werk einen Teil der postkolonialen Ausbeutungsverhältnisse der Informationsgesellschaft. Er hat sinnbildlich den Elektroschrott ins Medienkunstmuseum geholt, der sonst auf den großen Halden in Nigeria, Ghana und anderen afrikanischen Ländern landet. Die Bilder von Kindern und Jugendlichen, die die Plastikelemente abfackeln, um an die wertvollen Metalle zu gelangen und dabei die giftigen Dämpfe einatmen, sind mittlerweile sattsam bekannt im globalen Norden. Das Wissen allein führt aber noch zu keiner Veränderung.

Pikant ist, dass in Knoetzes Installation der Schrott, obgleich er real zur ...


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