nd-aktuell.de / 24.12.2018 / Brandenburg / Seite 9

Mutter des verhungerten Dennis aus Haft entlassen

Cottbus. 17 Jahre nach dem Tod des kleinen Dennis aus Cottbus ist die Mutter wieder auf freiem Fuß.

Ihrem Antrag auf vorzeitige Haftentlassung wurde stattgegeben, teilte die Staatsanwaltschaft Cottbus auf Nachfrage des Senders rbb mit. Die Mutter habe mehr als zwei Drittel ihrer 13-jährigen Gefängnisstrafe wegen Totschlags abgesessen, berichtete der rbb unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft. Nach dieser Zeit sei es möglich, einen Antrag auf vorzeitige Entlassung zu stellen. Auch der Vater des Jungen hatte von dieser Regelung Gebrauch gemacht. Er war bereits vor drei Jahren auf Bewährung freigekommen. Der Fall Dennis hatte 2004 bundesweit für Schlagzeilen gesorgt und ein Versagen der Behörden ans Licht gebracht. Ohne dass es Schul- und Jugendamt bemerkten, war Dennis qualvoll verhungert und im Alter von sechs Jahren völlig abgemagert gestorben. Die Mutter hatte die Leiche des Jungen in einer Kühltruhe versteckt. Zweieinhalb Jahre danach wurden die sterblichen Überreste von Dennis entdeckt. In einem ersten Verfahren waren die Eltern wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Der Bundesgerichtshof hatte das Urteil jedoch aufgehoben, weil das Tatmerkmal der Grausamkeit fehlte. nd