Hanau hat wenig Platz für die Revolution

Kritik am Inhalt einer Ausstellung über den Ersten Weltkrieg und die Revolution von 1918

Das Haar der jungen Frau weht im Wind, mit weit aufgerissenen Augen und geöffnetem Mund steht sie da, zwei Finger ihrer rechten Hand senkrecht in die Höhe gestreckt, dahinter die in geschwungener Schreibschrift geschriebene Parole »Nie wieder Krieg«. Das berühmte, von Käthe Kollwitz ursprünglich für den Mitteldeutschen Jugendtag 1924 gestaltete Plakat gilt seither als eines der Symbole der Friedensbewegung. Es ist auch das erste, was die Besucher der Ausstellung »Hanau in feldgrauer Zeit. Zusammenbruch und Revolution 1918« im Historischen Museum Hanau zu sehen bekommen. Ein Friedensplakat, das einer Ausstellung zum Ersten Weltkrieg und seiner unmittelbaren Folgen vorangestellt ist, mag nicht als die kreativste Idee erscheinen, steht aber hinter dem zurück, was die Besucher nach Überschreiten der Türschwelle zur Schau noch erwartet.

Denn bereits im ersten der vier Ausstellungsräume geht es direkt zur Sache: Schautafeln, versehen mi...


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