Preissteigerung

Uwe Kalbe über undurchsichtigen Beraterbedarf der Bundesregierung

  • Uwe Kalbe
  • Lesedauer: 2 Min.

Da wird die Bundesregierung wohl einen externen Rechnungsprüfer beauftragen müssen, um sich Überblick zu verschaffen. Die Verwaltungsvorschriften erlauben ein sauberes Nachvollziehen der Beraterverträge mit Externen erst ab 2014. Wie es aussieht, haben die Bundesministerien nicht nur eine atemberaubende Summe gezahlt, um ihren 20.000 offensichtlich permanent überforderten Angestellten die Arbeit zu erleichtern.

Sie haben auch keinen wirklichen Überblick darüber, wie hoch diese Summe wirklich war. Wenn in den letzten fünf Jahren rund 700 Millionen Euro ausgegeben wurden - auch diese Angaben schwanken ja -, müssten es in den vorausgegangenen zehn Jahren 500 Millionen gewesen sein, um auf 1,2 Milliarden zu kommen. Das spräche entweder für eine extreme Steigerung der Ausgaben in den letzten fünf oder für extrem unglaubwürdige Angaben zu den zehn Jahren zuvor.

Stärkt unabhängigen linken Journalismus...

Jeden Tag lesen rund 25.000 Menschen unsere Artikel im Internet, schon 2600 Digitalabonennt*innen und über 500 Online-Leser unterstützen uns regelmäßig finanziell. Das ist gut, aber da geht noch mehr! Damit wir weiterhin die Themen recherchieren können, die andere ignorieren und euch interessieren. Hier mitmachen!

Daran gemessen, dass die zumindest hohen Ausgaben zu einer Politik führten, die man durchaus als interessengeleitet bezeichnen kann, selbst bei gutwilliger Bewertung aber nicht als im Interesse einer Mehrheit, stellt sich die Frage, woran guter Rat für Regierende eigentlich zu erkennen ist. Am Preis der Berater offenbar nicht.

Vielleicht indirekt, in Wahlergebnissen? Zumindest die der beteiligten Parteien sprachen zuletzt jedenfalls nicht dafür, dass eine ausreichend große Zahl von Wählern etwas von einer Wertsteigerung der Regierungspolitik in nennenswertem Umfang mitbekommen hätte.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal