nd-aktuell.de / 17.02.2019 / Politik

Grabstätte von Marx erneut geschändet

Zweiter Angriff auf Londoner Friedhof in zwei Wochen / Friedhofsverwaltung; Tat »unsinnig, dumm und ignorant«

London. In London ist die Grabstätte von Karl Marx zum zweiten Mal innerhalb von zwei Wochen beschädigt worden. Unbekannte schmierten mit roter Farbe unter anderem den Schriftzug »Architekt des Genozids« auf das Grabmal des Ökonomen und Philosophen, wie die Verwaltung des Highgate-Friedhofs am Samstag mitteilte. In einer weiteren Schmiererei bezeichneten die Täter die Grabstätte als »Denkmal für den bolschewistischen Holocaust von 1917 bis 1953« und bezogen sich damit auf die Zeit zwischen der russischen Revolution und dem Tod Stalins.

Die Täter beschädigten darüber hinaus auch eine Marmorplatte, die das älteste und empfindlichste Teil des Denkmals ist und bereits Anfang Februar von Unbekannten eingeschlagen wurde. Den Angaben zufolge wurde auch diesmal wiederholt mit einem stumpfen Metallgegenstand auf die Platte eingeschlagen. Die Friedhofsverwaltung bezeichnete den Angriff als »unsinnig, dumm und ignorant«.

Der Mitbegründer der Arbeiterbewegung hatte seit Mitte des 19. Jahrhunderts in London gelebt. Er starb dort 1883. Sein Grabmal steht als eines der wichtigsten historischen Monumente in Großbritannien unter Denkmalschutz. Es gab in der Vergangenheit bereits eine Reihe von Angriffen. AFP/nd