nd-aktuell.de / 22.02.2019 / Politik

»Für Seehofer steht exklusiv ein Kinosessel zu Verfügung«

»Sea-Watch« zeigt Flüchtlings-Doku am Bundesinnenministerium

Die Seenotrettungsorganisation »Sea-Watch«[1] will die Oscar-nominierte Dokumentation »Lifeboat« über die Lage von Flüchtlingen auf dem Mittelmeer am Freitag öffentlich vor dem Bundesinnenministerium zeigen. »Wenn sich der Innenminister der Realität verweigert, bringen wir die Realität eben an seinen Dienstsitz«, sagte »Sea-Watch«-Mitglied Thomas Schaible. Zahlreiche Städte und Bundesländer seien zur Aufnahme von Schiffbrüchigen bereit, Innenminister Horst Seehofer (CSU) blockiere dies aber, hieß es.

Von gefeierten Helden zu verfolgten Helfern: Wanderausstellung im nd-Gebäude zeigt die gefährliche Arbeit von privaten Seenotrettungsorganisationen auf dem Mittelmeer[2]

Als Protest werde die Dokumentation von »Lifeboat« am Freitagabend an eine Außenwand des Ministeriums projiziert, erklärte »Sea-Watch« weiter. Für Seehofer stehe dabei exklusiv ein Kinosessel zu Verfügung.

Der Bundesinnenminister sei durch seine »rassistische Abschottungspolitik« mitverantwortlich für das Sterben auf dem Mittelmeer[3], kritisierten die Seenotretter weiter. Durch die Vorführung habe er die Chance, sich mit der ungeschönten Realität vertraut zu machen. Auch alle anderen interessierten Menschen könnten die Dokumentation von Skye Fitzgerald vor dem Bundesinnenministerium in voller Länge schauen, bevor der Film in Deutschland in die Kinos kommt. Die Veranstaltung findet im Rahmen der bundesweiten Seebrücke Aktionswoche #freeTheShips statt. fhi

Links:

  1. https://www.nd-aktuell.de/artikel/1111258.sea-watch-erst-an-land-dann-verhandeln.html
  2. https://www.nd-aktuell.de/artikel/1112591.seenotrettung-von-gefeierten-helden-zu-verfolgten-helfern.html
  3. https://www.nd-aktuell.de/artikel/1102359.seenotrettung-im-mittelmeer-todesrate-auf-dem-mittelmeer-so-hoch-wie-nie.html