Leserpost

  • Lesedauer: 2 Min.

Der grüne Punkt auf der gelben Tonne ist »Steinzeit«

Zu »In welche Tonne kommt welcher Abfall«, nd-ratgeber vom 23. Januar 2019, S. 1

Ich bin sonst kein Leserbriefschreiber, aber zu diesem Beitrag sind korrigierende Anmerkungen nötig. Voranstellen möchte ich, dass ich die letzten 20 Arbeitsjahre bis 2017 in der Abfallwirtschaft tätig war, somit davon Ahnung habe.

Deshalb Folgendes: In deutschen Haushalten werden vier, nicht drei Fraktionen gesammelt. Biosammlung ist per Abfallgesetz Pflicht. Wenn auch noch nicht zu 100 Prozent umgesetzt, weil manche Kreise meinen, es nicht zu müssen. Somit fehlt die Biotonne, zu 80 Prozent in braun, es gibt sie aber auch grün. Papier usw. wird, wie auch im Text erklärt, in der blauen Tonne gesammelt. Die auf dem Titelfoto abgebildete grüne Tonne ist die absolute Ausnahme.

Es gibt rund 430 entsorgungspflichtige Körperschaften (Kreise, kreisfreie Städte, Stadtbezirke), aber eine grüne Tonne als Papiertonne gibt es nur noch in etwa fünf Regionen.

Der grüne Punkt auf der abgebildeten gelben Tonne ist »Steinzeit«. Es existieren mittlerweile neun verschiedene Strukturen zur Wertstoffsammlung, der grüner Punkt ist eine davon, wenn auch die größte.

Wenn schon die Tonnen beschriftet sind, dann muss auch an der schwarzen Tonne »RESTMÜLL« stehen, sonst macht es keinen Sinn.
Lothar Prautzsch, 06773 Gräfenhainichen

Anmerkung: Wir werden - unter dankenswerter Mithilfe von Lothar Prautzsch - in einem der nächsten nd-ratgeber auf dieses Thema noch einmal näher eingehen.
Beiträge in dieser Rubrik sind keine redaktionelle Meinungsäußerung. Die Redaktion behält sich das Recht Sinn wahrender Kürzungen vor.

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