nd-aktuell.de / 20.06.2019

Drohungen von Rechtsradikalen sind keine Bagatelle

Deutscher Journalistenverband fordert Drohbriefe gegen Journalisten ernst zu nehmen

Berlin. Der Deutsche Journalistenverband (DJV) spricht sich nach der Ermordung Walter Lübckes dafür aus, dass Drohungen von Rechtsradikalen gegen Journalisten ernst genommen werden müssen. Der DJV forderte sowohl Medienvertreter als auch Sicherheitskräfte am Donnerstag auf, sie nicht zu bagatellisieren. Anlass seien Berichte über Drohbriefe gegen Journalisten, die sich mit Rechtsextremismus auseinandersetzen, teilte der Verband in Berlin mit.

Lesen sie auch zum Thema: Rassistische Traditionslinien. Michael Lühmann warnt davor, rechten Terror zu entideologisieren oder als Einzelfälle abzutun.[1]

»Nach der Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten[2] und Morddrohungen gegen Politiker, darunter die Kölner Oberbürgermeisterin[3], sollten Kolleginnen und Kollegen besonders aufmerksam sein und Drohungen nicht auf die leichte Schulter nehmen«, so der DJV-Vorsitzende Frank Überall. An die Polizeibehörden appellierte er, Anzeigen von Journalisten ernst zu nehmen: »Die Täter meinen nicht die Kollegen als Privatpersonen, sondern nehmen Journalistinnen und Journalisten als Vertreter unabhängiger Medien ins Visier.« dpa/nd

Links:

  1. https://www.nd-aktuell.de/artikel/1121222.rechter-terror-rassistische-traditionslinien.html
  2. https://www.nd-aktuell.de/artikel/1121103.bundesanwalt-uebernimmt-luebcke-fall.html
  3. https://www.nd-aktuell.de/artikel/1121330.nach-walter-luebcke-morddrohung-gegen-koelns-oberbuergermeisterin-reker.html