nd-aktuell.de / 26.06.2019 / Ratgeber / Seite 21

Sonne, viel Wasser und Blattläuse

Peter Kollewe

Sie brauchten einige Zeit, bis man sagen konnte, jetzt geht's los - die Gurken vor allem, die Bohnen, auch der Mangold. Mitte des Monats, dann ging es bergauf. Wärme, Feuchtigkeit, laue Nächte - Wachsewetter!

Die Freude währte nur kurz, denn das Nass von oben blieb die Tage aus. Der Rasen fing wieder an zu schwächeln. Das Kartoffelkraut rollte sich zusammen. Also Wasser drauf. Das war der Stand von letzter Woche. Heute wollen wir wieder auf der Scholle sein. Nach den letzten heißen Tagen sind wir natürlich auf den Anblick gespannt - Wasser wird es allerorten schreien.

Eines lässt sich aber jetzt schon sagen: Letztes Jahr sah es zu diesem Zeitpunkt schlimmer aus. Und wenn die Meteorologen für heute das Hitzegespenst von an die 40 Grad Celsius auf die Gartenwege malen - da müssen die Kleingärtner durch.

Wenn ich an dieser Stelle von deutlich mehr gefiederten Gästen als in den Vorjahren gesprochen habe, so setzt sich der Trend fort. Nun gut, Amseln und Stare und Kirschen bildeten schon immer eine »Einheit«. Diesmal kommt die Felsenbirne hinzu, die ihre Zweige unter der Beerenlast kaum halten kann.

Wenn sich, wie beobachtet, hier auch Sperlinge, Finken und Meisen gütlich tun, soll uns das nur recht sein. Alles kann man sowieso allein nicht »abessen«. Und auf die Mühe, diverse Gelee-Rezepte umzusetzen, dazu fehlt uns angesichts der Wärmegrade irgendwie der Antrieb. Den sparen wir uns wie jedes Jahr für die Schwarzen Johannisbeeren auf, die allerdings in dieser Saison von Ertrag her etwas fauler sind. Aber der süße Stoff der 2018er Ernte ist eh noch nicht vollständig über die Frühstücksbrötchen gegangen.

Was jedoch an allen möglichen Pflanzen ins Auge sticht, sind die Unmengen an schwarzen und grünen ungeliebten Mitessern und ihren krabbelnden Freunden: Blattläuse und Ameisen. Letztere sind zwar einigermaßen aus dem Rasen verschwunden, haben allerdings größere Ansiedlungen unter Apfel und Kirsche, auch nahe der Bohnen errichtet, wo sie die schwarze Bevölkerung der Blätter und Blattstiele hegen und pflegen. Und man gar nicht weiß, wo man mit welchen den Spritzmitteln den Kampf aufnehmen soll.

In diesem Jahr, so kommt es einem vor, ist alles extremer.