nd-aktuell.de / 22.07.2019 / Kommentare / Seite 9

Aus den Augen aus dem Sinn

Marie Frank ist gegen Sperrgebiete für Prostitution.

Marie Frank

Ein Straßenstrich vor der Haustür wie im Fall der Kurfürstenstraße ist niemals optimal. Eine Sperrzone zu errichten, wie es Mittes Bezirksbürgermeister möchte, löst jedoch keine Probleme: Die Prostitution wird dadurch nicht verschwinden. Vielmehr werden die Sexarbeiter*innen an andere, weniger sichtbare Orte verdrängt, wo sie noch leichter Opfer von Gewalt werden können. Aber das ist dann ja nicht mehr Mittes Problem, frei nach dem Motto: Aus den Augen aus dem Sinn.

Vor den Zuständen, die auf Mittes Straßenstrich herrschen[1], sollte jedoch niemand die Augen verschließen. Denn am meisten leiden darunter die Sexarbeiter*innen selbst. Statt sie zu vertreiben, müssen ihnen Hilfsangebote gemacht und Unterstützungsstrukturen angeboten werden. Und wenn ihnen eine Sexbox mehr Sicherheit verschafft, ist das zu begrüßen. Nicht um irgendetwas zu verstecken, sondern um die Menschen zu schützen.

Links:

  1. https://www.nd-aktuell.de/artikel/1123143.strassenstrich-von-der-strasse-in-die-box.html