Geisterstädte in der Atacama-Wüste

Die Orte rund um die stillgelegten Salpeterminen in Chile sind heute Freiluftmonumente. Einblicke in ein abgeschlossenes Kapitel Industriegeschichte.

Der Wind fegt über die Sand- und Geröllwüste etwa 100 Kilometer östlich der chilenischen Hafenstadt Antofagasta. In Chacabuco, kurz hinter der Gabelung der Fernstraßen 5 und 25 gelegen, bricht sich der Wind an der Ummauerung der Siedlung aus den 1920er Jahren. Etwa 5000 Menschen arbeiteten zu Boomzeiten hier im Salpeterwerk. Errichtet wurden Werk und Siedlung im Auftrag der Gebrüder Guggenheim - jener Unternehmerfamilie, die später, nach dem Einbruch der Nachfrage nach natürlichem Salpeter, das berühmte Museum in New York gründen sollte. Sol Guggenheim, der Museumsgründer, war Teilhaber von Chacabuco.

Die Siedlung ist eine Musteranlage aus Industriebauten und Wohnungen für die Arbeiter. Das Werk ist verfallen. Ein Zaun verhindert, dass jemand den lädierten Bau oder den kontaminierten Wüstenboden betritt. Besser in Schuss sind die Wohnhäuser: großzügige für die Ingenieure und Vorarbeiter; kleine, eng beieinander stehende für die ei...


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