Regensburg. Das deutsche Rettungsschiff »Alan Kurdi« will Anfang kommender Woche zu einem neuen Rettungseinsatz aufbrechen. Möglich wurde dies durch eine Spende der Organisation Sea-Watch, deren eigenes Schiff »Sea-Watch 3« derzeit nicht einsatzbereit sei und beschlagnahmt im Hafen von Licata/Sizilien liege, teilte die Regensburger Rettungsorganisation Sea-Eye am Freitag mit. Mit einer Spende von 60.000 Euro trägt Sea-Watch die gesamten Kosten der neuen Mission der »Alan Kurdi«.
Es sei das erste Mal, dass eine zivile Seenotrettungsorganisation einer anderen auf diese Weise hilft, sagte Sea-Eye-Sprecher Gorden Isler. Zuletzt habe man einen weiteren Einsatz der »Alan Kurdi« aus finanziellen Gründen absagen müssen.
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Laut Sea-Eye wird die »Alan Kurdi« in das Seegebiet auslaufen, dessen Abschottung am vergangenen Montag bei einem Bootsunglück vor Lampedusa 28 Menschen das Leben kostete[2]. Immer noch würden dort mindestens 15 weitere Menschen, darunter zwei Kinder sowie zwei Schwangere, vermisst.
Auf ihrer letzten Mission im September hatte die »Alan Kurdi« von Sea-Eye 13 Menschen von einem Holzboot in Seenot gerettet. Das Rettungsschiff konnte erst elf Tage später, nachdem bereits acht Migranten aus medizinischen Gründen evakuiert werden mussten, in einem Hafen anlegen[3]. Kein europäischer Staat hatte sich für zuständig erklärt, obwohl die Geretteten innerhalb der maltesischen Such- und Rettungszone aufgenommen wurden, hieß es. epd/nd