nd-aktuell.de / 17.10.2019 / Berlin / Seite 11

FU beschäftigt die meisten Professorinnen

Rund 38 Prozent der Lehr- und Führungskräfte an der Freien Universität Berlin sind einer aktuellen Studie zufolge Frauen

Jérôme Lombard

An der Freien Universität Berlin (FU) gibt es die meisten weiblichen Lehr- und Führungskräfte in Deutschland. Das hat ein bundesweiter Vergleich des Bildungsanbieters WBS GRUPPE zur Frauenquote an 44 der größten deutschen Hochschulen und Universitäten ergeben.

Der Studie zufolge liegt der Beschäftigungsanteil von Professorinnen an der FU aktuell bei rund 38 Prozent. Im Bundesdurchschnitt liegt dieser Wert bei rund 25 Prozent. Auf Platz zwei des Frauenquoten-Rankings landet die Universität Paderborn mit rund 36 Prozent, dicht gefolgt von der Universität Koblenz-Landau mit einem Anteil von etwa 35 Prozent an weiblichen Führungskräften. Dahinter folgen - sehr erfreulich für die Hauptstadtregion - die Universität Potsdam (33 Prozent) sowie die Berliner Humboldt-Universität (33 Prozent). Von den analysierten Universitäten haben dreizehn eine weibliche Spitze. Bei den Hochschulen sieht das Bild hingegen anders aus: Keine der untersuchten Einrichtungen wird derzeit von einer Frau geleitet.

»Für Mädchen und Frauen ist es sehr wichtig, möglichst früh in Kontakt mit weiblichen Vorbildern und Führungspersönlichkeiten zu treten«, sagt Joachim Giese vom Vorstand der WBS GRUPPE. »Unsere Untersuchung zeigt jedoch, dass es an keiner der 44 analysierten Hochschulen und Universitäten gleich viele Professorinnen und Professoren gibt«, so Giese. Auch wenn also fast ein Drittel der untersuchten Bildungsstätten aktuell von Frauen geleitet würde, gebe es auf dem Gebiet der Gleichstellung im Wissenschaftsbetrieb »noch sehr viel Optimierungsbedarf«.

Dass die Zahl von Professorinnen an den Universitäten und Hochschulen insgesamt noch immer niedrig ist, hat Experten zufolge mit den wenig flexiblen Arbeitszeitmodellen an den Wissenschaftseinrichtungen zu tun. So sind etwa familienfreundliche Teilzeitanstellungen bislang häufig die Ausnahme.