Die falsche Katharsis

Der Filmdrama »After the Wedding« klingt arg nach Seifenoper

  • Gunnar Decker
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Als Zuschauer erwartet man immer etwas, was sich ins Gedächtnis einbrennt, das einen in Bann schlägt und sich vom Mainstream-Einerlei unterscheidet, das man schon vergessen hat, wenn man wieder draußen vorm Kino steht.

Beim Filmdrama »After the Wedding« ist es nicht die ebenso hochambitionierte wie verstiegen konstruierte Handlung, die arg nach Seifenoper klingt: ein armes Waisenhaus in Indien und eine reiche Werbeagentur in New York, die den indischen Waisen einige Millionen Dollar spenden will, unter gewissen Bedingungen. Auch nicht, dass ein vorhersehbarer Todesfall existiert, mit dem die Spende zu tun hat. Ebenso wenig, dass es von Anfang an einen Plan gab, dessen Hintergründe nun erst nach und nach ans Licht kommen.

Das Ereignis des Films ist Michelle Williams. Sie spielt die US-Amerikanerin Isabel, Anfang 40, die das so überraschend umworbene indische Waisenhaus leitet. Schon die erste Einstellung zeigt sie meditierend etwas absei...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.