Folgen der Exportabhängigkeit

Simon Poelchau über die wachsenden Sorgen der Bevölkerung um ihre Jobs

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 1 Min.

Konjunkturoptimisten verweisen gerne auf die robuste und weiterhin intakte Binnennachfrage, wenn es mal wieder größere oder kleinere Hiobsbotschaften aus der Exportwirtschaft gibt. Solchen Optimisten sollte es eine Warnung sein, wenn die Marktforscher vom GfK mitteilen, dass sich das Konsumklima eintrübt, weil die Menschen mehr Angst um ihre Jobs haben und deswegen zweimal überlegen, ob sie sich etwas Größeres anschaffen.

Diese Angst um den eigenen Arbeitsplatz ist durchaus berechtigt. Erst Ende vergangene Woche erklärte der Autozulieferer Bosch, zusätzlich zu dem bereits geplanten Stellenabbau 1000 weitere Arbeitsplätze in Baden-Württemberg streichen zu wollen. Und nicht von ungefähr ist das Thema Kurzarbeit seit eigener Zeit wieder auf der Tagesordnung in der Industrie.

Dass Exportbranchen wie der Maschinenbau und die Autoindustrie ins Straucheln geraten, wirkt sich also mittlerweile auch in der Binnenwirtschaft aus. Und es zeigt sich ein Mal mehr, dass die Ausrichtung der Wirtschaft auf den Export um jeden Preis ein großer Fehler war.

Als es gut lief, wollte man dies hierzulande nicht wissen und ignorierte etliche Warnungen auch von internationalen Institutionen wie IWF und EU-Kommission. Man kann nur hoffen, dass es nun, wo die Exportabhängigkeit zu einem Bumerang wird, zu einem Umdenken kommt.

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