nd-aktuell.de / 14.11.2019 / Politik

Sicherheitskräfte verhindern Auftritt von EU-Abgeordnetem Semsrott

Dem Satiriker und »Die Partei«-Politiker Nico Semsrott wurde es verwehrt, EU-Räumlichkeiten zu nutzen

Brüssel. Der EU-Abgeordnete und Satiriker Nico Semsrott (33) ist mit dem Versuch gescheitert, im Europaparlament einen Vortrag vor Journalisten zu halten. Sicherheitskräfte verhinderten am Mittwoch einen geplanten Auftritt im Pressebereich. Alles Diskutieren mit den Sicherheitskräften half nichts, Semsrott sowie die Medienvertreter mussten unverrichteter Dinge wieder abziehen.

Der Abgeordnete der Satire-Partei »Die Partei« und sein Team vermuteten Parteilichkeit der Parlamentsverwaltung hinter dem Verbot. Semsrott hatte eigentlich zu dem Thema »60 Jahre Europäische Uneinigkeit (EU)« reden wollen.

Ein Sprecher des Parlaments verteidigte hingegen das Vorgehen der Sicherheitskräfte. Der Bereich, den Semsrott habe nutzen wollen, sei nicht für von Abgeordneten organisierte Termine gedacht, erklärte er. Das habe man Semsrott zuvor auch mitgeteilt, dieser besetzte den Platz aber trotzdem. Weil er damit die Hausregeln verletzte, hätten die Sicherheitskräfte dann so handeln müssen. Eine angebotene Alternative habe er ausgeschlagen, sagte der Sprecher.

Semmsrott dagegen erklärte auf dem Kurznachrichtendienst Twitter die Parlamentsverwaltung »lüge«. Ihm sei kein Alternativort angeboten, die Genehmigung erst zwei Stunden vorher zurückgezogen worden. Weiter witzelte Semmsrott auf Twitter: »Ich bin ein Sicherheitsrisiko« und erklärte eine »fiese« Präsentation für seine Rede vorbereitet zu haben. »Gut, dass sie sich mit einem starken Männerteam gegen ein paar Witze verteidigt haben. So geht Demokratie!«

Semsrott ist aus der ZDF-»heute-show« als Mann mit dem schwarzen Kapuzenpulli bekannt. Seit den vergangenen Europawahlen ist er Abgeordneter für die Satire-Partei »Die Partei« - seinem Kapuzenpulli ist er dabei treu geblieben. In der geplanten Präsentation wären unter anderem Kaninchen Thema gewesen, erklärte Semmsrott übrigens am später Donnerstagabend. dpa/nd