Minister vermutet über 100 000 Giftgranaten

Mehr Kampfstoffgeschosse als erwartet in einem zugeschütteten Teich in der Lüneburger Heide

Todbringende Geschosse, die jahrzehntelang im Boden der Lüneburger Heide rund 80 Kilometer nordöstlich von Hannover ruhten, kommen nun nach und nach ans Tageslicht. Seit Mitte September durchsuchen Fachleute in Schutzanzügen und -masken den »Dethlinger Teich« auf lebensbedrohende Überreste der chemischen Kriegsproduktion wie etwa Senfgas oder das Lungengift Phosgen, auch ein Massenvernichtungsmittel.

Nur noch eine Senke deutete über viele Jahre an, wo das kleine Gewässer war: eine ehemalige Kieselgurgrube, die der Regen gefüllt hatte und in die britische Soldaten nach 1945 Kampfstoffgranaten aus einer nahen Munitionsanstalt des Hitlerregimes geworfen hatten. Auch die deutsche Polizei hatten den Tümpel zum Entsorgen von Kampfmittelfunden genutzt, ehe er 1952 zugeschüttet wurde. Nachdem bekannt worden war, welch gefährlichen Inhalt er vermutlich in großen Mengen birgt, wurde der Teich geöffnet und in seiner Mitte ein 3,50 Meter breiter Sc...


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