nd-aktuell.de / 18.01.2020 / Politik / Seite 16

Ghana: Solidarität ist herzlich willkommen

Sandra Sarkwah ist über nd-Soliaktion begeistert. Von Evelyn Bahn, INKOTA

Sandra Kwabea Sarkwah (rechts) im Gespräch mit Kakaobäuerinnen bei einer Schulung.
Sandra Kwabea Sarkwah (rechts) im Gespräch mit Kakaobäuerinnen bei einer Schulung.

Anfang des Jahres habe ich Sandra Kwabea Sarkwah von der Kakaobauernorganisation SEND-Ghana angerufen und ihr mitgeteilt, wie viel Geld die Leser und Leserinnen des »neuen deutschland« schon für die Unterstützung der Kakaobauern gespendet haben. Sie war begeistert: »Es ist für uns immer wieder wichtig zu sehen, wie viele Menschen auch in Deutschland am Wohlergehen der Kakaobauernfamilien und an der Situation in Ghana interessiert sind. Wir sehen in dem Vertrauen, das uns die Spenderinnen und Spender aus Deutschland entgegenbringen, auch den klaren Auftrag, die Stimme der Kakaobäuerinnen und Kakaobauern in Ghana weiterhin entschieden zu stärken.«

Die Nichtregierungsorganisation SEND-Ghana unterstützt Kakaobauernorganisationen und Kooperativen dabei, ihre Rechte gegenüber der Politik und der Schokoladenindustrie einzufordern. Im Rahmen der Solidaritätsaktion »Teilen macht satt« haben die Leserinnen und Lesern des »nd« in den vergangenen Wochen durch Artikel, Reportagen, Interviews und Berichte tiefe Einblicke in das Leben und Arbeiten der Kakaobauernfamilien in Ghana bekommen. Das größte Problem hat Sandra Sarkwah dabei so beschrieben: »Die Kakaopolitik in Ghana ist intransparent und die Kakaobauern und -bäuerinnen haben keinen Einfluss auf das Preissystem. Sie müssen den Preis für Kakao akzeptieren - egal ob sie damit überleben können oder nicht.«

Sandra Sarkwah hat uns auch gesagt, welche Vision sie für die Zukunft der Bauernfamilien hat: »Ich wünsche mir, dass Kakaobauern und -bäuerinnen in angemessenen Unterkünften wohnen und einen Zugang zu guter Gesundheitsversorgung erhalten. Ihre Kinder sollen das Recht auf eine anständige Bildung haben. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Altersvorsorge. Die Arbeit auf Plantagen ist ein Knochenjob, der mit zunehmendem Alter kaum noch durchführbar ist. Sie haben auch fast keine Möglichkeit, zu sparen. Ein existenzsicherndes Einkommen, während des Arbeitslebens und im Alter, das ist mein allergrößter Wunsch für die Kakaobauernfamilien - bei uns und überall auf der Welt.« Mit Ihrer Unterstützung kommen die Menschen in Ghana diesem Wunsch einen Schritt näher. Herzlichen Dank für jede Spende!