nd-aktuell.de / 22.01.2020 / Ratgeber / Seite 19

+++Zahlen & Fakten +++

Manipulierte Fragebögen bei der Post

Bei einer Mitarbeiter-Befragung der Deutschen Post sollen etliche Fragebögen manipuliert worden sein. Bei der Befragung im vergangenen Jahr seien erstmals Unregelmäßigkeiten aufgetreten, so ein Post-Sprecher. Einem Bericht zufolge sollen mehrere leitende Angestellte in Bremen und Nordhessen die Bögen länger krankgeschriebener Mitarbeiter ausgefüllt und damit die Ergebnisse verfälscht haben.

Die involvierten Führungskräfte hätten mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen zu rechnen - auch die Entbindung von Aufgaben sei möglich, so der Post-Sprecher weiter. Er betonte aber, das Ergebnis der Befragung sei dennoch repräsentativ und aussagekräftig, da »der Anteil dieser Antwortbögen an allen abgegebenen Antwortbögen in Deutschland im geringen einstelligen Prozentbereich« liege. Diese seien vor der Auswertung aus dem Verkehr gezogen worden.

Die Befragung findet bei der Post - wie in Großkonzernen üblich - einmal im Jahr statt, um ein Stimmungsbild unter den Mitarbeitern zu erfassen. Die Teilnahme ist freiwillig und anonymisiert. Mit der Durchführung beauftragt der Konzern einen externen Dienstleister.

Mehr Menschen arbeiten zu Hause

Einem Bericht des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesarbeitsagentur vom November 2019 zufolge bietet etwa jeder vierte Betrieb in Deutschland Chancen zum mobilen Arbeiten - mehrheitlich sowohl Homeoffice als auch das Arbeiten von unterwegs.

Laut IAB arbeiteten 2013 etwa 19 Prozent der Beschäftigten in privatwirtschaftlichen Betrieben mit mindestens 50 Beschäftigten von zu Hause, 2017 waren es 22 Prozent. Eher selten sind ganze Tage im Homeoffice: 63 Prozent der Mitarbeiter, die daheim arbeiten, tun das ausschließlich stundenweise.

Der Branchenverband Bitkom bilanzierte Anfang 2019 nach Befragung von über 800 Geschäftsführern und Personalverantwortlichen, 39 Prozent der Arbeitgeber gäben ihren Mitarbeitern die Freiheit, auch abseits der klassischen Büroräume zu arbeiten. 2014 lag dieser Anteil noch bei 20 Prozent.

Die größten Pluspunkte des Homeoffice sind aus Unternehmersicht laut IAB die größere Flexibilität für Beschäftigte und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Die Mitarbeiter gaben vor allem an, ihre Arbeit zu Hause besser ausüben zu können. Ein weiteres starkes Argument war die Fahrzeitersparnis.

Als Argumente gegen Homeoffice gaben Unternehmen und Beschäftigte vor allem an, die konkrete Tätigkeit lasse das nicht zu. Die Mitarbeiter nannten auch den Fakt, Vorgesetzten sei die Anwesenheit wichtig. Agenturen/nd