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Ein Kraftakt in fünf Sätzen

Australien Open: Zum achten Mal krönt sich Tennis-Star Novak Djokovic zum »König von Melbourne«

  • Lesedauer: 3 Min.

Sein Thron wackelte, der Aufstand von Dominic Thiem schien Erfolg zu haben, doch dann verteidigte der »König von Melbourne« sein Reich mit letzter Kraft ein weiteres Mal: In fünf mitreißenden, oft auch hochklassigen Sätzen zog Titelverteidiger und Rekordsieger Novak Djokovic im Endspiel der Australian Open doch noch den Kopf aus der Schlinge.

Mit 1:2 lag der Serbe nach Sätzen zurück, nach vier Stunden gewann er mit 6:4, 4:6, 2:6, 6:3, 6:4 gegen den leidenschaftlich kämpfenden Österreicher. »Es es nur gut für unseren Sport, wenn neue Champions nachkommen«, hatte Djokovic wenige Tage vor dem Finale noch gesagt. Und beinahe wäre es in der Rod Laver Arena am Sonntag so weit gewesen. Doch mit einem Kraftakt gewann der phasenweise schwächelnde Djokovic erst den vierten Satz, holte sich im fünften früh das Break, wehrte einen letzten Breakball von Thiem ab und blieb unbeirrt bis zum Ende. »Ich bin gesegnet, diese Trophäe wieder in der Hand zu halten«, sagt er.

Djokovic setzte mit seinem Sieg die Serie der »Großen Drei« fort: Seit dem Erfolg von Stan Wawrinka (Schweiz) bei den US Open 2016 sind alle 13 Titel bei den vier großen Turnieren an Djokovic, Rafael Nadal (Spanien) oder Roger Federer (Schweiz) gegangen. »Es ist unwirklich, was ihr tut«, sagte Thiem über Djokovic und dessen Team. »Ihr und die zwei anderen Großen, die Tennis auf ein neues Level gehoben haben. Ich bin stolz, dass ich diese Ära erleben darf.«

Mit seinem 17. Grand-Slam-Titel hat Djokovic den Abstand zu Nadal (19) und Federer (20) verkürzt, darüber hinaus wird er am Montag die neue Nummer eins der Weltrangliste sein, vor Nadal, Federer und Thiem, der um eine Position nach vorne rückt. Der Österreicher verlor auch sein drittes Grand-Slam-Endspiel. »Deine Zeit wird kommen, du hast noch Zeit, du wirst deine Grand-Slam-Trophäe bekommen, und noch viele mehr«, sagte Djokovic zu Thiem.

Djokovics Vorteil: Thiem hatte nach seinem Viertelfinalsieg in vier Sätzen gegen Nadal sein Halbfinale gegen Alexander Zverev erst am Freitag bestritten und sich dabei 3:42 Stunden lang über vier Sätze abgekämpft. Djokovic war 24 Stunden zuvor nur 2:18 Stunden auf dem Platz.

Thiem kämpfte sich aber schnell in das Match hinein, am Ende hatte Thiem sogar mehr direkte Punkte erzielt (55) als Djokovic (46), allerdings standen in seiner Statistik auch deutlich mehr Fehler.

Erstaunlicherweise ließ Djokovic nach dem Gewinn des ersten Satzes nach. Thiem nutzte seine Chancen und riss den zweiten und den dritten Satz an sich. Doch Djokovic unerbittlich. Als Thiem im vierten Satz kurz nachließ, holte sich der Serbe das Break zum 5:3 - kurz darauf auch das Break zum 2:1 im fünften Satz. Von da an ließ er nicht mehr nach. SID

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