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Der Eröffnungsfilm der 70. Berlinale, »My Salinger Year«, ist ein stiller Film, den die Feinde des Buches nicht mögen werden

Es ist schon seltsam, dass die Berlinale neuerdings mit New-York-Filmen eröffnet. Im letzten Jahr war es »The Kindness of Strangers«, und nun »My Salinger Year«.

Da hat sich etwas umgekehrt: Träumte man früher in New York vom alten Europa, so nun im neuen Europa von einem versunkenen New York, einem Ort der Melancholie und Verklärung. Uns selbst scheinen offenbar die Geheimnisse abhanden gekommen zu sein.

Zum ersten Mal läuft ein Eröffnungsfilm der Berlinale nicht im Wettbewerb, nicht einmal, wie in den vergangenen Jahren so oft, außer Konkurrenz. Ein abseitiger Nebenreihenfilm? Schön wäre es, nein, die von der neuen Berlinale-Leitung kreierte Reihe lautet: »Moving Image«. Also: »die Zuschauer bewegende« Filme. Unterhaltungsfilme fürs Volk, während das echte Kino uns kalt lässt? Das klingt so einfältig, als habe es eine Marketingagentur erfunden. Da kann man tatsächlich nur noch vom alten New York träumen. Aber bis wann gab es das? Bis ...


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