nd-aktuell.de / 11.03.2020 / Ratgeber / Seite 21

Ökologische Rendite

Geld fürs Gründach

Gabi Stephan

Die schlichteste Art ist die sogenannte extensive Begrünung, wie man sie auf Carports oder Garagen findet. Die Substratschicht ist um die 15 Zentimeter hoch, und es wachsen vor allem trockenheitsresistente Fetthennen oder Gräser. Die einfach-intensive Begrünung erfordert fast das Doppelte an Substrat, hier wachsen niedrige Stauden oder Kräuter. Eine Substrathöhe von etwa 80 Zentimetern hat die höchste Speicherkapazität. Dafür geeignet sind Flachdächer wie über Tiefgaragen. Darauf lassen sich Sträucher und Bäume pflanzen und Dachgärten oder Erholungsflächen anlegen.

Viele Kommunen fördern das Begrünen. Besonders in Städten mit dichter Bebauung gelten Gründächer als »Entsiegelungsmaßnahme« und werden mit günstigen Abwassergebühren belohnt. Anderswo geben Kommunen Festzuschüsse oder übernehmen einen prozentualen Anteil der Kosten. Laut einer Umfrage der Fachvereinigung Bauwerksbegrünung gab es 2016/17 unter anderem folgende Zuschüsse: im brandenburgischen Eberswalde 1000 Euro, in Bremen maximal 25 Prozent, in München maximal 50 Prozent der Kosten, in Gießen 180 Euro, in Darmstadt 15 Euro pro Quadratmeter, in Mannheim bis zu 4000 Euro. Da sich die örtlichen Maßnahmen immer wieder ändern können, fragt man am besten beim Umwelt- oder Bauamt nach. Dort erfährt man auch, ob die Begrünung von flachen oder flach geneigten Dächern eventuell bereits vorgeschrieben ist.

Bundeseinheitlich gibt es Zuschüsse oder Kredite über das KfW-Programms »Energetisch sanieren« - beispielsweise, wenn durch eine wärmedämmende Dachbegrünung die aktuelle Energieeinsparverordnung erfüllt oder diese mit einer Solaranlage kombiniert wird. Kostet das grüne Projekt bis zu 30 000 Euro, bieten die Bausparkassen sogenannte Blankodarlehen an. Damit verzichten sie auf eine Eintragung im Grundbuch, wie unter www.bausparkassen.de[1] zu erfahren ist.

Wie viel ein Gründach kostet, muss am konkreten Projekt errechnet werden. Zudem sollte eine Dachbegrünung nur von einer Fachfirma ausgeführt werden. Paketpreise von 20 oder 40 Euro pro Quadratmeter enthalten oft nicht alle erforderlichen Leistungen. Bei Altbauten muss meist erst einmal die Tragfähigkeit geprüft werden. Und nicht jedes Material und nicht jede Pflanze verträgt jede Dachneigung. Wobei - dank eines Stecksystems sind inzwischen auch stärkere Neigungen begrünbar.

Die gesamte Umfrage mit konkreten Bedingungen ist zu finden unter www.gebaeudegruen.info.[2]

Links:

  1. http://www.bausparkassen.de
  2. http://www.gebaeudegruen.info.