Bundeswehr wirkt bei Tracking mit

Fraunhofer-Institut nutzt Soldaten für Tests

  • Lesedauer: 2 Min.

Die Bundeswehr hilft bei der Entwicklung der Technologie für Corona-Tracking-Apps durch ein internationales Netzwerk von Forschern und Entwicklern. Rund 50 Soldaten simulierten in der Berliner Julius-Leber-Kaserne in Schutzkleidung das Zusammentreffen von Menschen, teilte das Verteidigungsministerium am Mittwoch in Berlin mit. Die Testzyklen dienen dem am Netzwerk beteiligten Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik in Berlin bei einer Kalibrierung.

Derzeit arbeiten Forscher und Entwickler aus acht europäischen Staaten im Rahmen der Pan-European Privacy Preserving Proximity Tracing-Initative (PEPP-PT) unentgeltlich daran, die technischen Grundlagen für den Betrieb möglicher Tracking-Apps auf Smartphones zu entwickeln. Wie die PEPP-PT am Mittwoch mitteilte, entwickelten die Beteiligten ein System, das mit anonymisierten Daten arbeitet und dadurch auch datenschutzrechtliche Bedenken ausräumt.

Tracking-Apps werden derzeit auch in Deutschland als Mittel für zielgerichtetere Corona-Isolierungsmaßnahmen diskutiert, vor allem nach etwaigen Lockerungen der bestehenden Ausgangsbeschränkungen. Die Apps sollen ihre Benutzer warnen, wenn sie Kontakt zu Infizierten hatten. Die Betroffenen könnten sich dann umgehend zu Hause isolieren sowie einen Test auf Ansteckung in die Wege leiten.

Die PEPP-PT, an der neben dem Berliner Fraunhofer-Institut unter anderem die Technischen Universitäten Dresden und Berlin sowie der Telekommunikationskonzern Vodafone beteiligt sind, stellt dabei nur die Abwicklungsplattformen bereit. Programmierer sollen diese nutzen, um konkrete Apps nach einheitlichen Standards zu entwickeln, die europaweit miteinander harmonisieren.

Die Kalibrierungstests bei der Bundeswehr in Berlin dienen dabei der Feinabstimmung, etwa mit Blick auf die genauen Entfernungen und Annäherungszeiten. Die Arbeiten an der Plattform sollen Ende der kommenden Woche abgeschlossen sein. Dann soll das System frei zugänglich gemacht werden, damit es Entwickler nutzen können, um entsprechende Apps zu entwickeln. AFP/nd

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