Die Situation in den Schulen bleibt angespannt. Schüler, die nicht unmittelbar vor dem Abschluss stehen, werden auf absehbare Zeit nicht zur Schule gehen dürfen, und digitale Formate können den Unterricht nur teilweise ersetzen. Es gibt Kinder, die damit zurechtkommen. Aber nicht alle. Darauf wies die Schweriner Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hin und forderte, dass auf die Benachteiligten besonders geachtet werden müsse.
Lehrer und Sozialarbeiter sind derzeit besonders gefragt. Sie sollten einen intensiven Kontakt zu den Schülern pflegen. Pädagogen müssen schauen, ob es in den Familien Spannungen gibt und sollen als soziales Frühwarnsystem fungieren. Aber häufig entsteht der Eindruck, dass Pädagogen diese Rolle nicht wahrnehmen, weil die Schüler nicht mehr zu ihnen kommen. Weil Schule plötzlich dezentral gedacht werden muss.
Der Unterricht wird indes häufig an die Eltern delegiert. Die sollen dafür sorgen, dass die Kinder die Aufgaben erfüllen. Viele können das aber gar nicht leisten, weder fachlich noch emotional - und das betrifft nicht nur bildungsferne Milieus, wie es Schwesig nahelegt. Eltern befinden sich oftmals gerade selbst im Ausnahmezustand, wurden beispielsweise ins Homeoffice geschickt und müssen zugleich ihre Kinder betreuen. Gerade jetzt bräuchten viele eine pädagogische Unterstützung.
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1135666.unsichtbare-paedagogen.html