»Jetzt muss sich die Stadt bewegen«

Projekt »Lause« hat mit Erfolg Verkaufspreis gedrückt

  • Claudia Krieg
  • Lesedauer: 1 Min.

20 Millionen Euro wollte der dänische Immobilienunternehmer Jørn Tækker 2016 für das Ensemble Lausitzer Straße 10/11 in Kreuzberg haben, das er zuvor für 2,3 Millionen Euro vom Land erworben hatte. Ein steiler Spekulationspreis für die Häuser, in denen kulturpolitische Projekte, Gewerbe- sowie Wohnungsmieter*innen beheimatet sind. Diese schlossen sich zur Initiative »Lause« zusammen, um für den Erhalt des Fabrikhofs im Sinne der bisherigen Nutzung zu kämpfen - samt Kauf durch eine eigene Genossenschaft, allerdings klar unter dem exorbitanten Preis. Der Senat sagte finanzielle Unterstützung über sieben Millionen Euro für den Kauf des Grundstücks zu, will jedoch einen Erbpachtzins, der aber wiederum den Mietpreis zu massiv in die Höhe treiben würde. Dem Druck auch internationaler kulturpolitischer Kreise beugte sich Jørn Tækker nun scheinbar. Sein aktuelles Angebot von Montag liegt nahe bei dem Preis, den die Verhandler*innen der »Lause« zuletzt vorgeschlagen haben.

»Jetzt muss sich auch die Stadt bewegen«, sagt eine Aktivistin der »Lause«. »Wenn uns Jørn Tækker entgegenkommt, dann muss es auch eine Stadt tun, die von sich behauptet, sie sei gemeinwohlorientiert.« Das heiße vor allem, dass sie beim Erbpachtzinsbetrag deutlich nach unten gehen müsse, am besten auf einen symbolischen Wert.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal