Man merkt den gesundheitspolitischen Debatten im Schatten der Coronakrise an, dass sie sich allmählich dem demnächst einsetzenden Wahlkampf nähern. Wir erinnern uns: Zwischenzeitlich war man sich überraschend einig gewesen, dass die Bewältigung der Vorbereitung auf die erste Infektionswelle nach anfänglichen Schwierigkeiten doch recht gut gelungen sei. Nun jedoch werden die Tonlagen wieder etwas schärfer. Im Fokus steht hier die Frage, wer eigentlich wie und wann besser kontrolliert werden sollte.
Dabei geht es auch darum, sich im Hinblick auf potenzielle Wähler*innen zu profilieren. Da ist sich die CDU dann nicht zu schade, sich an jene Clubgänger*innen ranzuschmeißen, die derzeit für Unruhe in der Stadt sorgen, weil sie ihrer coronabedingt zwangsweise ungestillten Party- und Tanzlust in öffentlichen Parks nachgehen.
Wie man am Beispiel der Hasenheide sehen kann, kommen da dann auch schon mal ein paar Tausend zusammen. Ob die sich über die Abstandsregeln informiert haben oder eben einfach einen feuchten Kehricht auf sie geben, spielt dabei keine Rolle. Dass es in einschlägigen »Migrantenkreisen« an Aufklärung mangelt, weiß der CDU-Abgeordnete Christian Goiny hingegen sehr wohl - bloß woher? Die Regierungskoalition täte gut daran, sich nicht auf den ordnungspolitischen Holzweg führen zu lassen, sondern weiter um dringend benötigte Konzepte zur Sicherung der Kulturszene zu bemühen und alternativen Formaten im Unterhaltungsangebot mehr Chancen einzuräumen.
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1139693.sich-jetzt-nicht-ausspielen-lassen.html