+++ Zahlen & Fakten +++

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Vier EU-Staaten mit höherem Mindestlohn

In vier Staaten der Europäischen Union gilt ein höherer Mindestlohn als in Deutschland. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte, steht an der Spitze Luxemburg, wo ein Vollzeitbeschäftigter mit dem gesetzlichen Mindestlohn 2142 Euro brutto im Monat verdient.

In Deutschland liegt der entsprechende Monatslohn bei 1584 Euro - und wird übertroffen von Irland (1656 Euro), den Niederlanden (1636 Euro) sowie Belgien (1594 Euro).

Insgesamt haben 21 der 27 EU-Staaten einen landesweiten und branchenübergreifenden gesetzlichen Mindestlohn. Dabei verzeichnen die osteuropäischen EU-Staaten vergleichsweise niedrige Mindestlöhne von weniger als 650 Euro brutto im Monat: Bulgarien (312 Euro), Lettland (430 Euro) und Rumänien (466 Euro).

Mehr Mindestlohn in Ostdeutschland

Rund 1,4 Millionen Jobs sind im April 2019 mit dem gesetzlichen Mindestlohn vergütet worden - 3,5 Prozent aller Beschäftigungsverhältnisse in Deutschland, teilte das Statistische Bundesamt mit. Wie in den Vorjahren wurden auch 2019 in Ostdeutschland (5,2 Prozent) anteilig mehr Beschäftigungsverhältnisse mit dem jeweils geltenden Mindestlohn bezahlt als in Westdeutschland (3,2 Prozent).

Verglichen mit April 2018 haben knapp 2 Millionen Jobs von der Erhöhung zum 1. Januar 2019 auf 9,19 Euro profitiert: Im April 2018 lagen 2,49 Millionen Jobs rechnerisch unterhalb des 2019 geltenden Mindestlohnes, 2019 waren es 527 000. Dies besagen Daten der Verdiensterhebung und der Verdienststrukturerhebung.

2018 betrug der gesetzliche Mindestlohn 8,84 Euro. Er wurde 2019 auf 9,19 Euro und 2020 in einer zweiten Stufe auf 9,35 Euro angehoben.

Arbeitsunfälle mit Plus um fast zehn Prozent

Die Zahl der Arbeitsunfälle ist zwischen 2016 und 2018 um fast zehn Prozent auf 25 Unfälle pro 1000 Vollzeitbeschäftigte gestiegen, bei Wegeunfällen um über elf Prozent auf fünf Unfälle je 1000 Beschäftigte, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der Linksfraktion hervorgeht.

Die größte Zunahme registrierten die Berufsgenossenschaften im Bereich der Verwaltung: Hier stieg die Zahl um 63 Prozent auf rund 16 Unfälle je 1000 Beschäftigte, mehr noch als im Bereich Gesundheit/Wohlfahrtspflege mit 15 Unfällen je 1000 Beschäftigte (minus 8,3 Prozent), obwohl die Verletzungsgefahr in Kliniken oder Pflegeheimen deutlich höher scheine als in einem Büro, hieß es. Agenturen/nd

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