Nur mit mehr Steuern möglich

Simon Poelchau über die Forderungen des Handwerkspräsidenten nach niedrigeren Sozialabgaben

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 1 Min.

Meister sind bekanntlich keine Großkapitalisten, die ihre Dividende in St. Tropez verprassen, sondern noch selber mit Hand anlegen. Wie also damit umgehen, wenn ihr Cheflobbyist, Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer, niedrigere Sozialbeiträge fordert?

Auf der einen Seite ist die Forderung nach niedrigeren Sozialbeiträgen bei jedem Arbeitgeber - ob groß oder klein - beliebt. Schließlich bedeutet dies für den Betrieb niedrigere Lohnnebenkosten. Und auch Steuerexperten mahnen, dass die Beiträge für die gesetzliche Renten-, Arbeitslosen-, Pflege- und Krankenversicherung vor allem bei mittleren und kleinen Einkommen in die Lohntüte reinhauen. Gleichzeitig werden durch sie aber auch wichtige Leistungen finanziert, die zumindest aufrecht erhalten, wenn nicht sogar ausgeweitet werden müssen. Insofern fordern auch progressive Steuerexperten, dass so manche Sozialleistung lieber durch Steuern finanziert werden, wie es nun auch der Handwerkspräsident ins Spiel bringt.

Doch auch dafür braucht es das Geld, was nach der Coronakrise nicht mehr so leicht aufzutreiben sein wird. Das geht nur mit höheren Steuern auf Spitzeneinkommen und Vermögen. Das wäre dann mal sozial gerecht.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal