nd-aktuell.de / 23.09.2020 / Unten links / Seite 1

Unten Links

Müsste sich die Menschheit morgen entscheiden, ein Symbol zu finden, mit dessen Hilfe außerirdischem Leben am besten verklickert werden kann, wie es auf der Erde so zugeht, wir würden wohl den Fitnesstracker als Botschaft ins All schießen. Ein Drittel unserer Spezies kommt nicht mehr ohne ihn aus, sagt eine aktuelle Studie. Die Vermessung der eigenen Unzulänglichkeit wird zum Ideal unserer Zeit. Das muss einem Außerirdischen auch erst mal irgendwie erklärt werden. Später. Jetzt haben wir dafür keine Zeit, denn den Tracking-Fans gilt die magische 10 000-Schritte-Marke als Tagesziel. Früher waren das mal umgerechnet fünf Feierabendbier. Schafft man die Schritte nicht, passiert eigentlich genau was? Die Krankenkasse erhöht die Beiträge (Risikoabsicherung) und man bekommt alle drei Minuten Pushmitteilungen, was für ein fauler Sack man ist? In einer frohen Zukunft beobachten die Außerirdischen dann Folgendes: Den Paketboten werden ihre Schritte auf dem Schwarzmarkt abgekauft, und durch schnelles Laufen vom Bürostuhl zum Kühlschrank kann die App dank eines Bugs überlistet werden. cod