+++ Zahlen & Fakten +++

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Wie leben wir in Deutschland?, Bürgerinnen und Bürger äußerten sich bei einer repräsentativen Umfrage zur ARD-Themenwoche WIE LEBEN - BLEIBT ALLES ANDERS.

Umwelt, Wohlstand, sozialer Zusammenhalt

Das größte Unbehagen gilt im Jahr 2020 der Art und Weise, wie wir mit der Umwelt umgehen: Drei Viertel (75 Prozent) der Menschen äußern sich kritisch, nur ein Viertel (24 Prozent) sieht dies derzeit positiv. Am wenigsten zufrieden damit sind Menschen zwischen 40 und 64 Jahren (79 Prozent) sowie Geringverdiener (77 Prozent).

Rund zwei Drittel üben Kritik daran, wie wir miteinander als Gesellschaft umgehen (63 Prozent) und wie der Wohlstand in Deutschland verteilt ist (65 Prozent). Mit der Verteilung des Wohlstands sind mehr Menschen im Osten unzufrieden (72 Prozent) als im Westen (64 Prozent).

Arbeit, Mobilität, Bauen und Wohnen

Wie und wie viel wir arbeiten, bewerten drei Viertel der Menschen (76 Prozent) positiv. Wer in Ostdeutschland lebt oder ein niedriges Einkommen bezieht, bewertet den Zustand der Arbeitswelt allerdings nicht so positiv wie Westdeutsche (79 Prozent) und Bezieher mittlerer und höherer Einkommen (jeweils 79 Prozent). Trotzdem sind auch die meisten Ostdeutschen und Geringverdiener zufrieden (63 Prozent bzw. 66 Prozent).

Im Urteil folgen die Aspekte Mobilität sowie Bauen und Wohnen. Etwa sechs von zehn (58 Prozent) zeigen sich zufrieden damit, wie wir uns im öffentlichen Raum fortbewegen. Ebenso viele finden es gut, wie bei uns gebaut und gewohnt wird (59 Prozent). Das Thema Wohnen wird jedoch abhängig von Einkommen und Wohnort bewertet: Nur fast jeder zweite Geringverdiener (46 Prozent) oder Bewohner deutscher Großstädte (49 Prozent) ist damit zufrieden, die jeweils andere Hälfte hingegen nicht (52 Prozent bzw. 48 Prozent).

Konsum, Ernährung und digitale Technologien

Was und wie viel wir einkaufen, ist für sechs von zehn Bundesbürgern (57 Prozent) Anlass zur Zufriedenheit. Auch, wie wir uns in Deutschland ernähren, bewerten ähnlich viele Menschen gut (54 Prozent). Alter und Bildung spielen für das Urteil eine wesentliche Rolle: Je älter, desto zufriedener sind die Befragten; insbesondere jüngere Bürgerinnen und Bürger positionieren sich konsumskeptischer (50 Prozent), ebenso Befragte mit Abitur oder Fachhochschulreife (47 Prozent). Letztere hinterfragen zudem überdurchschnittlich häufig (51 Prozent) die Art und Weise, wie wir uns ernähren. Auch hier gilt: Die größte Zufriedenheit zeigen ältere Menschen ab 65 Jahre (62 Prozent).

Wie digitale Technologien derzeit in der Bundesrepublik genutzt werden, überzeugt 2020 etwas mehr als die Hälfte der Bevölkerung (54 Prozent), weniger als die Hälfte (42 Prozent) dagegen nicht. Auch hier ändert sich die Sichtweise erkennbar mit Alter und Bildung.

Politik

Wie in Deutschland Politik gemacht wird, erhält von rund der Hälfte (52 Prozent) Zustimmung, Kritik üben etwa 47 Prozent. Es gibt deutliche Meinungsunterschiede zwischen gesellschaftlichen Teilgruppen: Bezieher höherer Einkommen sind überwiegend positiv (60 Prozent). Unter denjenigen mit niedrigem Einkommen hadern aber 63 Prozent.

Auch nach drei Jahrzehnten Wiedervereinigung bestehen innerdeutsche Trennlinien fort: Der gesamtdeutsche Politikbetrieb wird im Osten überwiegend kritisch bewertet (57 Prozent); anders im Westen, wo die Zufriedenheit überwiegt (55 Prozent). dpa/nd

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