+++ Zahlen & Fakten +++

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So wenige Arbeitsstunden wie noch nie

Die Arbeitnehmer in Deutschland haben im dritten Quartal dieses Jahres so wenig gearbeitet wie noch nie in einem vergleichbaren Zeitraum eines Jahres. Zwischen Anfang Juli und Ende September 2020 kamen nach Erkenntnissen des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) Durchschnitt 344,9 Arbeitsstunden pro Arbeitnehmer zusammen. Das sind 2,6 Prozent weniger als im gleichen Quartal des Vorjahres, wie das Forschungsinstitut der Bundesagentur für Arbeit am Dienstag bekanntgab.

Gegenüber dem zweiten Quartal des Corona-Jahres 2020 ist das Arbeitsvolumen wegen des Rückgangs der Kurzarbeit dagegen saisonbereinigt um 5,4 Prozent gestiegen, teilte das IAB weiter mit. Trotzdem habe die Zahl der Kurzarbeiter im dritten Quartal mit 2,6 Millionen Menschen auf einem noch immer außerordentlich hohen Niveau gelegen.

Mehr Unterstützung für Ausbildungsbetriebe

Das Bundesprogramm »Ausbildungsplätze sichern« wird ausgeweitet. Schon bisher wurden kleine und mittlere Unternehmen, die von den Folgen der Corona-Pandemie besonders betroffen sind, mit Prämien gefördert, wenn sie Auszubildende im bisherigen oder größerem Umfang neu einstellen oder aus insolventen Betrieben übernehmen.

Die Übernahmeprämien und Zuschüsse zur Ausbildungsvergütung werden nunmehr bis Mitte 2021 verlängert. Die Regelung tritt ab sofort in Kraft. So können künftig alle Unternehmen eine Prämie erhalten, wenn sie Auszubildende aus insolventen Betrieben übernehmen - unabhängig von der Betriebsgröße. Bisher war das nur möglich, wenn beide Betriebe maximal 249 Mitarbeiter hatten. Künftig werden auch Ausbildungen, die vom 24. Juni 2020 bis zum 31. Juli 2020 begonnen haben, in die Ausbildungsprämien miteinbezogen.

Mehr tödliche Unfälle auf den Baustellen

Auf den Baustellen in Deutschland hat es in den ersten neun Monaten dieses Jahres deutlich mehr tödliche Unfälle gegeben. Nach aktuellen Zahlen der Berufsgenossenschaft Bau kamen zwischen Januar und September 87 Arbeitnehmer ums Leben, 20 mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Gewerkschaft IG Bauen Agrar Umwelt (IG BAU) beklagt, dass einige Bundesländer die Kontrollen zur Arbeitssicherheit wegen der Corona-Pandemie ausgedünnt hätten.

Die Ämter für Arbeitsschutz hätten in weiten Teilen auf Homeoffice umgestellt. Bei weiterhin vollem Betrieb auf den Baustellen und steigender Infektionsgefahr müssten eigentlich mehr Kontrollen stattfinden als sonst, so die IG BAU.

Menschen mit Behinderungen abgehängt

Menschen mit Behinderungen trifft die Corona-Pandemie in besonderer Weise. So stieg seit Beginn der Pandemie die Arbeitslosigkeit bei Schwerbehinderten um neun Prozent. Zugleich sanken die Unterstützungsangebote für Menschen mit Behinderungen. So gewährte die Bundesagentur für Arbeit in den letzten Monaten deutlich weniger Eingliederungszuschüsse, Weiterbildungsmaßnahmen oder Ausbildungsförderungen. Agenturen/nd

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