Vorsicht vor Kreditbetrügern in sozialen Netzwerken

Immer wieder neue Abzocke

  • Lesedauer: 2 Min.

Wer sich hierauf einlässt, verschuldet sich aber nur noch mehr. Denn ausbezahlt werden die Kredite nie. Stattdessen werden Betroffene zu immer weiteren Vorauszahlungen aufgefordert.

Die Abzocke nimmt in der Regel auf Facebook ihren Anfang, kommt aber auch auf Plattformen wie Instagram oder WhatsApp vor. Die Betrüger erstellen Fake-Profile und verschicken anschließend Freundschaftsanfragen. Wer diese annimmt, erhält private Nachrichten, in denen von einer erfolgreichen Kreditaufnahme bei europäischen Banken oder Kreditvermittlern berichtet wird. Die Vergabe, so heißt es, soll ganz locker vonstatten gehen, die Zinsen seien günstig und das Geld werde sofort ausbezahlt.

Wie dem Europäischen Verbraucherzentrum (EVZ) Deutschland von Verbrauchern berichtet wurde, wickeln die vermeintlichen Kreditvermittler ihre Opfer geschickt um den Finger. Es wird auf Seriosität und Vertrauenswürdigkeit hingewiesen, Kreditangebote werden unterbreitet und sogar Verträge zugeschickt.

Spätestens hier sollten Zweifel aufkommen. Denn mit einer seltsamen Gestaltung und fehlerhaftem Deutsch wirken die Verträge laienhaft. Um den Kredit zu erhalten, werden Verbraucher um eine Vorauszahlung für eine Bearbeitungsgebühr, Steuern, Zertifikate, Freigabe durch Behörden, Notarkosten usw. gebeten.

Wer zahlt, wird zu weiteren Zahlungen aufgefordert. Einen Kredit erhalten Verbraucher aber nie. Die Einsicht, dass man einem Betrug zum Opfer gefallen ist, kommt Betroffenen meist erst dann, wenn sie bereits mehrere hundert Euro überwiesen haben.

Wie erkennt man einen Kreditbetrug? Es werden am Markt unübliche Konditionen versprochen (niedriger Zinssatz, keine Prüfung der Kreditwürdigkeit). Für die Abwicklung wird ein vermeintlicher Anwalt oder Notar zwischengeschaltet. Zudem sind die Werbeanzeigen und Verträge in einem holprigen und fehlerhaften Deutsch verfasst. Für die Kommunikation wird eine private E-Mail-Adresse oder Telefonnummer angegeben. Berichtet wird über neue Kontakte mit erfolgreich abgeschlossenen Kreditverträge.

Nicht zuletzt: Es soll über Bargeldtransferdienste wie Western Union, MoneyGram oder mit Gutscheinen bezahlt werden. EVZ/nd

Nähere Informationen zur Betrugsmasche auf der Internetseite des EVZ Deutschland: »Vorschussbetrug: So gehen Kreditbetrüger in sozialen Netzwerken vor«.

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