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Linke Kritik im Dilemma
Sebastian Bähr über die Absage der Corona-Solidaritätsdemonstration
Das Bündnis »2021Solidarisch« wollte Silvester in Berlin für eine solidarische Krisenantwort auf die Straße gehen. Den Protestierern war es angesichts der Pandemie nicht nur um eine Umverteilung gegangen, sondern auch darum, den rechtsoffenen Gegnern der Corona-Maßnahmen etwas entgegenzusetzen. Anhaltend hohe Infektionszahlen sowie ein Versammlungsverbot haben nun jedoch zu einer Verschiebung der Demo geführt. Nicht alle im Bündnis scheinen damit zufrieden zu sein. Und so nachvollziehbar die Entscheidung auch ist, so zeigt sie doch ein schon seit Monaten andauerndes Dilemma der gesellschaftlichen Linken auf.
Denn es gibt sehr wohl eine fundierte Kritik von links an den neoliberalen und repressiven Elementen der Corona-Politik. Da man jedoch entweder nicht auf die Straßen will oder den Wunsch nach Straßenprotest gegenüber Bündnispartnern nicht durchsetzen kann, bleibt sie öffentlich weitestgehend unbemerkt und zahnlos. Die Aufmerksamkeit bekommen nur die rechtsoffenen Demos - wohl auch wieder zu Silvester. Mit dem laufenden Amazon-Streik, Abschiebungen in Pandemiezeiten, der chronischen Krise im Gesundheitsbereich sowie breiten Sympathiewerten für eine Vermögensabgabe gebe es dabei aktuelle Bezugspunkte für eine radikale Kritik.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
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