nd-aktuell.de / 13.01.2021 / Ratgeber / Seite 19

+++ Zahlen & Fakten +++

Einzelhandel und Pflege im Nachteil

Arbeitnehmer in der Pflege und im Einzelhandel werden laut einer Studie der Bertelsmann Stiftung ihrer Prognose zur Lohneinkommensentwicklung bis 2025 bei Gehaltserhöhungen in den kommenden Jahren das Nachsehen haben. So werden die durchschnittlichen Bruttojahresverdienste im Gesundheits- und Sozialwesen 2025 um 4400 Euro unterhalb des durchschnittlichen Einkommens aller Branchen liegen. Der Einzelhandel bleibe sogar um 10 200 Euro unter dem Schnitt. Das verfügbare Einkommen dieser Gruppen werde um etwa zwei Prozent zurückgehen.

Deutlich weniger Ausbildungsverträge

Im Jahr der Corona-Pandemie haben deutlich weniger junge Menschen eine Ausbildung begonnen als noch 2019. So wurden 57 600 Ausbildungsverträge weniger abgeschlossen als im Vorjahr, wie aus der Ausbildungsbilanz 2020 des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) hervorgeht. Das entspricht einem Minus von 11 Prozent. Insgesamt wurden bundesweit 467 500 Ausbildungsverträge geschlossen, 2019 waren es noch 525 000.

Gründe dafür sind nach Angaben des Instituts einerseits ein deutlich reduziertes Angebot an Ausbildungsplätzen und zugleich eine gesunkene Nachfrage nach Lehrstellen. Außerdem ist es dem BIBB zufolge in Zeiten ohne Ausbildungsmessen und Betriebspraktika noch schwerer geworden, Betriebe und Azubis zusammenzubringen.

So blieben zum Stichtag 30. September 2020 fast 60 000 und damit knapp 12 Prozent aller von Betrieben angebotenen Ausbildungsplätze unbesetzt. Mehr als 78 000 Jugendliche suchten gleichzeitig noch nach einer ihnen passend erscheinenden Lehrstelle.

Frauen mit geringerem Stundenlohn

Frauen haben im vergangenen Jahr in Deutschland pro Arbeitsstunde im Schnitt 19 Prozent weniger verdient als Männer. Der Verdienstunterschied war damit um einen Prozentpunkt geringer als 2018 und fiel erstmals unter 20 Prozent. Die Lohndifferenz beim Bruttostundenverdienst in Westdeutschland sank um einen Punkt auf 20 Prozent, während sie im Osten mit sieben Prozent unverändert blieb.Agenturen/nd