nd-aktuell.de / 25.01.2021 / Politik / Seite 1

Bund kauft Antikörper-Mittel

Berlin. Im Kampf gegen die Corona-Pandemie hat die Bundesregierung Antikörper-Mittel zur Behandlung infizierter Risikopatienten gekauft. Nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nimmt Deutschland damit eine Vorreiterrolle in der EU ein: »Ab nächster Woche werden die monoklonalen Antikörper in Deutschland als erstem Land in der EU eingesetzt - zunächst in Uni-Kliniken«, sagte Spahn der »Bild am Sonntag«.

In der EU zugelassen sind die Mittel bislang nicht. Der Bund hat sich Spahn zufolge insgesamt »200000 Dosen für 400 Millionen Euro« gesichert. Nach Angaben einer Ministeriumssprecherin handelt es sich um den Antikörper Bamlavinimab des US-Pharmakonzerns Eli Lilly sowie ein Mittel der US-Firma Regeneron mit den beiden Antikörpern Casirivimab und Imdevimab. Mit dem Antikörper-Cocktail von Regeneron war auch der damalige US-Präsident Donald Trump nach seiner Corona-Infektion behandelt worden.

Unterdessen sind für mehr als 20 Länder mit besonders hohen Corona-Infektionszahlen seit Mitternacht am Sonntag strengere Einreiseregeln in Kraft getreten. Zu diesen Hochrisikogebieten zählen das Nachbarland Tschechien, die Urlaubsländer Portugal, Spanien und Ägypten sowie die USA. Wer von dort nach Deutschland einreisen will, muss an der Grenze einen negativen Corona-Test (PCR-Test) vorweisen können. Die Tests werden nach Angaben des Bundesinnenministeriums an den Flug- und Seehäfen systematisch kontrolliert. An den Landgrenzen zu anderen EU-Staaten, an denen es keine Grenzkontrollen gibt, sollen Einreisende stichprobenartig überprüft werden.

Während derzeit also Anti-Corona-Maßnahmen noch verschärft werden, nimmt gleichzeitig auch die Diskussion um baldige Lockerungen wieder Fahrt auf. Der Vizechef der Unionsfraktion, Georg Nüßlein (CSU), etwa forderte nach Auslaufen der Maßnahmen am 14. Februar erste solcher Maßnahmen. Seinen Vorstoß begründet Nüßlein mit den sinkenden Infektionszahlen und der wachsenden Ungeduld der Menschen: Er stelle fest, »dass die Stimmung kippt«, wird Nüsslein in der »Augsburger Allgemeinen« vom Samstag zitiert. Wenn sich die Lage in den kommenden Wochen nicht noch einmal drastisch verschlechtere - etwa durch massive Ausbreitung mutierter Viren, »dann müssen wir spätestens ab Mitte Februar einen anderen Weg gehen als den bisherigen«.

Agenturen/nd Seiten 7 bis 10