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Reichlich Klagen über Mangel?
Daniel Lücking über die Diskussionen um den Verteidigungsetat
»Die Truppe ist nur bedingt einsatzbereit und kann den USA bei der realen Lastenteilung wenig anbieten«, so die »Hannoversche Allgemeine Zeitung«. Das beginne bei Gewehren und höre bei Transportkapazitäten nicht auf. Es gibt Tage, die wirken, wie der erst kürzlich zelebrierte Murmeltiertag, der nach einem Hollywoodfilm immer gleich abläuft. In etwa dieses Gefühl entstand, als es in der »Mitteldeutschen Zeitung« und auch in der »Frankfurter Rundschau« wortgleich darauf hinaus läuft: Mehr Rüstung!
Die drei Medien kündigten in den deutschlandweiten Nachrichtenagenturen, jeweils als Meinung des jeweiligen Hauses präsentiert, wortgleich das Thema an. Im Originalkommentar, der für das Redaktionsnetzwerk Deutschland entstand, wirft der Autor dem Verteidigungsministerium »Taschenspielertricks« vor. Dieses würde, um näher an das von den USA gesetzte 2-Prozent-Ziel an Beiträgen für den Nato-Etat zu kommen, die Zahlen schönen. Der fehlende Hinweis auf den Autor sorgt für ein Zerrbild in den Presseschauen, die eine vermeintlich einhellige bundesweite Meinung zum Wehretat zeichnen und wirkt letztlich auch wie ein Taschenspielertrick. Immerhin die »Südwestpresse« fragt: »Wollen wir eine Bundeswehr, die mehr kann, als im Pandemiefall einzuspringen?« Kurz und knapp: Nein.
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