nd-aktuell.de / 24.02.2021 / Ratgeber / Seite 18

Unter sicherheitsrelevanten Anpassungen

Blutspenden auch in der Corona-Pandemie?

Ich bin verunsichert: Darf ich während der Corona-Pandemie Blut spenden und wird mein Blutspende auch auf eine Infektion mit Coronaviren getestet?
Marcel B., Berlin

Auskunft gibt der DRK-Blutspendedienste Nord-Ost:

Das Blutspenden findet trotz Corona auch weiterhin statt - natürlich unter der Berücksichtigung einiger sicherheitsrelevanter Anpassungen, um die Verbreitung der Corona-Pandemie einzudämmen.

So werden selbstverständlich nur symptomfreie Patienten zur Blutspende zugelassen. Spender mit erhöhten Temperaturen oder Husten kommen für die Blutspende nicht infrage. Deshalb wird zusätzlich zum regulären Blutspende-Gesundheitscheck bei allen Spendewilligen die Temperatur gemessen. Falls die Körpertemperatur höher als 37,5 Grad Celsius ist, wird der Spender wieder nach Hause geschickt.

Von daher ist es ratsam, vorher zu Hause die Temperatur zu messen. Sollte sie erhöht sein, bleibt man besser gleich zu Hause. Gleiches gilt, wenn Symptome wie Husten, Halsschmerzen oder Schnupfen auftreten oder wenn der Spender Kontakt zu einer Corona-infizierten Person hatte.

Für das Spenden gibt es Sperr- und Wartefristen, beispielsweise nach Auslandsaufenthalten von vier Wochen bis sechs Monaten nach Rückkehr abhängig von Reiseziel, Aufenthaltsdauer und Reisezeit. Auch nach Operationen, Einnahmen mancher Medikamente, Tätowierungen sowie dem Stechen von Ohrlöchern und bei Piercings sind Wartezeiten einzuhalten.

In diesem Zusammenhang ist auf eine aktuelle Regelungen hinzuweisen: Spendewillige, die Kontakt zu einem an Coronavirus (SARS-CoV-2)-Erkrankten hatten, werden für 14 Tage nach Exposition von der Blutspende zurückgestellt. Diese Rückstellung kann nicht durch ein negatives Testergebnis verkürzt werden.

Spendewillige, die am Coronavirus (SARS-CoV-2) erkrankt sind, müssen für vier Wochen nach Ausheilung von der Blutspende zurückgestellt werden. Spendewillige, die sich in einem internationalen Coronavirus-Risikogebiet laut Robert-Koch-Institut aufgehalten haben, werden für zehn Tage von der Blutspende zurückgestellt. Diese Sperrfrist kann mit einem negativen PCR-Test auf SARS-CoV-2, der frühestens ab dem 5. Tag nach der Einreise durchgeführt wurde, verkürzt werden. Nach einer SARS-CoV-2-Impfung wird empfohlen, einen Tag bis zur Blutspende zu warten.

Ansonsten gelten unverändert die regulären Zulassungskriterien. Spenden können Frauen und Männer zwischen 18 und 72 Jahren (Erstspender 65 Jahre), die mindestens 50 Kilogramm wiegen und gesund sind. Homosexuelle Männer sind von der Spende ausgeschlossen.

Die Blutspenden werden nicht auf Coronaviren mit direktem Virusnachweis getestet. Da es keine Berichte von transfusionsassoziierten Infektionen gibt, sind die begrenzten Testkapazitäten den zuständigen Laboren im Rahmen des Infektionsschutzes vorbehalten. Durch eine Testung würde ein falscher Anreiz für potenziell Erkrankte geschaffen, zur Blutspende zu kommen und damit andere zu gefährden.

Alle Blutspender, ehrenamtlichen Helfer und Mitarbeiter müssen in den Spendelokalen einen Mund-Nasen-Schutz oder eine FFP2-Maske tragen.