nd-aktuell.de / 03.03.2021 / Ratgeber / Seite 19

Zahlen & Fakten

Musiker in der Krise

Wegen weggefallener Einnahmen durch die Corona-Pandemie hadert knapp ein Drittel der freischaffenden Musiker*innen in Berlin mit der Zukunft. Laut einer Umfrage des Landesmusikrates Berlin sehen 29 Prozent wegen Corona keine berufliche Perspektive mehr, planen einen Berufswechsel oder haben bereits einen anderen Beruf ergriffen. Nur ein Fünftel (22,1 Prozent) würde positiv nach vorne sehen und benötige keine Hilfe. Knapp die Hälfte (46,6 Prozent) brauche jetzt Hilfe und hoffe, die berufliche Existenz 2021 wieder aufzubauen.

An der Umfrage beteiligten sich 485 Berliner Musikschaffende. Von den »Novemberhilfen des Bundes« profitierte demnach nur ein kleiner Teil: 20,1 Prozent hatten bei der Antragstellung keine Probleme. Der größte Teil habe von der Antragstellung aber abgesehen, unter anderem wegen unklarer Regularien (37,50 Prozent), Angst vor drohender Rückzahlung (27 Prozent) oder zu hohen Nebeneinkünften (27 Prozent).

Mehr Kurzarbeiter

Die Zahl der Kurzarbeiter ist nach Angaben des ifo-Instituts im Januar 2021 um knapp 20 Prozent gestiegen. Danach waren 2,6 Millionen in Kurzarbeit. Im Dezember waren es 2,2 Millionen. In Kurzarbeit waren damit im Januar 7,8 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten gegenüber 6,6 Prozent im Dezember. Am stärksten betroffen ist das Gastgewerbe.

Einsamer Spitzenreiter bei der Kurzarbeit blieben die vom Lockdown besonders hart getroffenen Hotels und Gaststätten mit 55,9 Prozent der Beschäftigten oder 594 000 Menschen. Im Handel stieg die Zahl um mehr als das Doppelte von 260 000 auf 556 000 Menschen, also von 5,7 Prozent auf 12,2 Prozent der Beschäftigten. In der Industrie hingegen ging die Kurzarbeit etwas zurück von 611 000 auf 598 000 Menschen oder von 8,8 Prozent auf 8,6 Prozent der Beschäftigten.

Tarifeinigung Altenpflege

Die Einkommen in der Altenpflege sollen deutlich steigen: Die Gewerkschaft Verdi einigte sich mit der Bundesvereinigung der Arbeitgeber in der Pflegebranche (BVAP) auf letzte Details eines Tarifvertrags. Demnach sollen die Mindeststundenentgelte bis Mitte 2023 um 25 Prozent steigen. Der mit dem BVAP konkurrierende Arbeitgeberverband Pflege kündigte allerdings Klage an.

Der Tarifvertrag soll vom Bundesarbeitsministerium zum 1. August als allgemeinverbindlich für die ganze Branche erklärt werden. Am Ende würden Pflegehelfer*innen mindestens 14,40 Euro pro Stunde erhalten. Nach einjähriger Ausbildung sollen es 15,25 Euro sein. Die Mindeststundenentgelte für examinierte Pflegefachkräfte steigen auf 18,75 Euro. Im Juni 2023 werde bei einer 39-Stunden-Woche mindestens folgende Monatsgehälter gezahlt: 2440 Euro für Pflegehelfer*innen sowie 2585 Euro für solche mit mindestens einjähriger Ausbildung und 3180 Euro für Pflegefachkräfte. Agenturen/nd