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  • Kampf gegen den Klimawandel

Lockdown hilft dem Klimaschutz

Vor allem wegen Einschränkungen in der Coronakrise hat die Bundesregierung ihre Ziele 2020 erreicht

  • Aert van Riel
  • Lesedauer: 2 Min.

Deutschland hat seine Klimaziele für 2020 erreicht. Grund hierfür war allerdings vor allem die Corona-Pandemie. Vergangenes Jahr wurden 70 Millionen Tonnen weniger Treibhausgase freigesetzt als 2019, wie aus am Dienstag veröffentlichten Daten des Umweltbundesamtes hervorgeht, ein Minus von 8,7 Prozent. Im Vergleich zu 1990 sanken die Emissionen in Deutschland um 40,8 Prozent. Damit wurde das gesetzte Ziel von 40 Prozent leicht übertroffen.

Antje von Broock, Geschäftsführerin des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), äußerte sich zurückhaltend zu den vorgelegten Daten. »Die heute präsentierten Zahlen zeigen leider keinen echten Fortschritt beim Klimaschutz. Denn ohne die Corona-Lockdowns mit den Einschränkungen bei Produktion und Mobilität hätte Deutschland sein Klimaziel für 2020 klar verfehlt. Außerdem beziehen sich die Zahlen auf ein veraltetes Klimaziel«, erklärte sie. Deutschland müsse sein Klimaschutzziel dringend an das erhöhte EU-Ziel und vor allem an die tatsächlichen Herausforderungen der Klimakrise anpassen. Der BUND forderte zusammen mit insgesamt 85 anderen Verbänden, Organisationen und Kirchen in einem am Dienstag veröffentlichten Appell, das deutsche Klimaziel noch vor der Sommerpause des Bundestags deutlich anzuheben. »Wir brauchen mindestens 70 Prozent Treibhausgasreduktion bis 2030 gegenüber 1990«, sagte von Broock.

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Olga Hohmann versteht nicht, was Arbeit ist und versucht, es täglich herauszufinden. In ihrem ortlosen Office sitzend, erkundet sie ihre Biografie und amüsiert sich über die eigenen Neurosen. dasnd.de/hohmann

Deutsche Spitzenpolitiker geben sich allerdings derzeit mit Minimalzielen zufrieden. Das zeigte sich auch am Dienstag beim Auftakt des Berlin Energy Transition Dialogue. Dort lobten Außenminister Heiko Maas (SPD) und Wirtschaftsressortchef Peter Altmaier (CDU) das Engagement der USA für den Klimaschutz unter dem neuen Präsidenten Joe Biden. Die transatlantische Partnerschaft sei »mit neuem Schwung zurück«, erklärten die Minister. Die USA waren unmittelbar nach Bidens Amtsantritt dem Pariser Klimaschutzabkommen wieder beigetreten. »Auch China, Südkorea und Japan haben sich zur Klimaneutralität bekannt.« Das müsse genutzt werden, sagte Maas. Nötig sei dabei eine »vorausschauende Energieaußenpolitik, mit der wir Kooperation fördern und Konflikte vermeiden können«. Altmaier sagte, Energiewende und Klimaschutz seien »kein Widerspruch zu Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit«. Mit Agenturen

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