Wo die Bewohner umfassend von »guten Geistern« betreut werden

leserpost: fünf Jahre im advita-Pflegeheim in berlin

  • Lesedauer: 3 Min.

Schon immer stellen sich Menschen diese Frage: Gibt es Geister? Ich kann seit Juni 2016 eine Antwort darauf geben: Ja, es gibt sie! Mit meinem Einzug in ein advita-Haus mit betreutem Wohnen, das hier Service-Wohnen heißt, lernte ich die »guten Geister« eines Pflegedienstes kennen. Es sind Menschen unserer Zeit. Von ihnen gibt es in Deutschland 1,2 Millionen, die sich der Pflege alter und kranker Menschen widmen.

Die advita Pflegedienst GmbH ist in acht Bundesländern Deutschlands tätig; davon an drei Standorten in den Berliner Bezirken Friedrichshain, Reinickendorf und Treptow-Köpenick.

Ich wohne im Haus in der Tabbertstraße Nr. 29 in Oberschöneweide im Stadtteil Köpenick. In den fünf Etagen gehören zehn Wohnungen zum Service-Wohnen. Die beiden untersten Stockwerke sind Schwerkranken und Behinderten vorbehalten.

Zwischen den einzelnen Bewohnergruppen gibt es freundschaftliche, ja sogar familiäre Beziehungen. Im betreuten Bereich sind wir sieben Frauen und drei Männer, einer ist auf den Rollstuhl angewiesen, sechs benutzen einen Rollator. Erfreulich für die Bewohner: Schon im Februar ließ uns advita gegen Corona impfen.

advita hat ein umfangreiches Leistungsangebot, das so gut wie alle Bedürfnisse berücksichtigt. Für die gute Betreuung und Fürsorge Tag und Nacht sorgen die »guten Geister« wie Candy Brandt, Ilona Pohl, Jaqueline Skaide, Sarah Kralijic, Samantha Prause und Pauline Großer, denen öffentlich mal ein »Dankeschön« gesagt werden soll.

Als Sportfan seit Kindesbeinen kam ich mit 88 vor drei Jahren auf die kühne Idee, eine Gymnastikgruppe zu bilden und auch mit operiertem Knie Vorturner zu sein. Seitdem treffen sich regelmäßig jeden Montag und Donnerstag für 15 bis 20 Minuten die Senior*innen Eva Krebs (91), Bärbel Crusius (79), Ingrid Kusin (81), Heidi Kirsch (76), Marga Müller (95) und Andreas Däumichen (64) zur Gymnastik.

Überhaupt mangelt es nicht an Ideen unter den Bewohner*innen. So lud Jutta Müller zu Ostern die Frauen des Hauses zur »Oster-Kaffeetafel« ein - die Männer mussten diesmal draußen bleiben, was so mancher verständlicherweise bedauerte.

Natürlich geht es im Alltag nicht immer problemlos zu. So wunderte ich mich unlängst darüber, dass mir als Eigenfinanzierung für zusätzliche Leistungen im Februar 2021 rund 258 Euro in Rechnung gestellt wurden, im März jedoch bei absolut gleichen zusätzlichen Leistungen 857 Euro. Aber ich denke, auch dieses Problem wird sich einvernehmlich klären lassen.

Die advita Pflegedienst GmbH hat am S-Bahnhof Köpenick ein weiteres Haus. Auch dort kümmern sich viele »gute Geister« in bewährter advita-Tradition um die Bewohner*innen.

Zuletzt noch ein Hinweis: Ostrentner, die bekanntlich schmale Einkünfte haben, sollten bei entsprechender Bedürftigkeit einen Pflegegrad - ich habe einen Pflegegrad 2 - beantragen, der bei der Finanzierung des betreuten Wohnens natürlich sehr hilfreich ist.

Bodo Radtke, 12459 Berlin

Anm. d. Red.: Der Leser war über 25 Jahre Sportchef der »Berliner Zeitung«.

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