Ein Stigma, gefährlich wie Viren

Ulrike Henning zu den Herausforderungen am Welt-Hepatitis-Tag

  • Ulrike Henning
  • Lesedauer: 1 Min.

Der Kampf gegen Hepatitis-Erkrankungen läuft in der Regel unter dem Radar der Öffentlichkeit. Die verschiedenen Formen der viralen Leberentzündung bleiben vergleichbar unbemerkt. Zu den recht unspezifischen Symptomen gehören Müdigkeit und Abgeschlagenheit, die typische Gelbfärbung von Augen und Haut tritt nicht immer auf. An diesem Mittwoch soll die Aufmerksamkeit ebenso auf die vielen unnötigen Ansteckungen mit Hepatitis-Viren weltweit gerichtet werden wie auf noch vernachlässigte Test- und Behandlungsprogramme.

Nun steht man im Kampf gegen diese Viren nicht völlig hilflos da: Gegen einige gibt es Impfungen, gegen die Hepatitis-C-Viren sogar Medikamente. Diese sind allerdings noch teuer: Ein Behandlungszyklus von 12 Wochen muss in deutschen Apotheken mit mindestens 26 000 Euro bezahlt werden. Außerdem kann getestet werden. Systematisch erfolgt letzteres noch nicht. Deshalb bietet hierzulande zum Beispiel die Aidshilfe vielerorts nicht nur Informationen an, sondern auch kostenlose Tests.

Die relative Unsichtbarkeit der viralen Leber-Entzündungen könnte auch damit zu tun haben, dass sie unter Drogenabhängigen oder Gefangenen besonders verbreitet sind - ein inakzeptables Stigma.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal