Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer erlaubte sich zum Abschluss seiner Amtszeit einen Traum. Zukünftig könnten doch die Parkhäuser der Innenstädte zum Knotenpunkt der modernen Mobilität werden: Ladestation für E-Autos, Parkplatz für Lastenfahrräder, deren transportierte Waren gleich mit einer Drohne vom Dach fliegen könnten. Und dann noch sein Steckenpferd der autonomen Vehikel [1]... Es gäbe so viel zu tun, fast schade, dass der Technikfan sich zukünftig ein anderes Spielfeld suchen muss.
In der Realpolitik fällt die Bilanz des CSU-Politikers ernüchternd aus: Mit seiner Unterschrift bei der Pkw-Maut[2] hat er kurz mal eine halbe Milliarde Euro in den Sand gesetzt. Geschenkt. Tempolimit für mehr Sicherheit [3]und Schadstoffreduzierung? Abgelehnt. Strengere Abgaswerte? Verhindert. Konkrete Umsetzung des hochgelobten Radverkehrsplans? Fehlanzeige.
»Trotz erheblicher technischer Fortschritte konnte der Verkehrssektor in den letzten Jahren die CO2-Emissionen nicht reduzieren[4]«, heißt es im Abschlussbericht der von ihm ins Leben gerufenen Nationalen Plattform. Selbstkritik ist aber seine Sache nie gewesen. Stattdessen hat der Autominister noch einen Tipp an die künftige Bundesregierung: Die Spritpreise müssen unbedingt gedeckelt werden. Und es bleibe jede Menge Arbeit.
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1157578.andreas-scheuer-bye-bye-andy.html