nd-aktuell.de / 08.12.2021 / Ratgeber / Seite 18

Die Rente fällt ab Juli 2022 geringer aus

Korrigierte Prognose

»Prognostiziert waren 5,2 Prozent. Jetzt erwarte ich, dass die Renten in Deutschland ab Juli 2022 um 4,4 Prozent steigen«, sagte Heil in einem Zeitungsinterview. Auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) ergänzte eine Sprecherin des Bundesarbeitsministeriums in Berlin, dass ihre Behörde die konkreten Zahlen für die nächste Rentenanpassung zum 1. Juli 2022 wie immer im März 2022 veröffentlichen werde.

Anfang November war ursprünglich ab 1. Juli 2022 eine Erhöhung von 5,7 Prozent im Osten und 4,9 Prozent im Westen prognostiziert worden. Nach diesem Plus war allerdings auf Nullrunden ab 2023 verwiesen worden.

Grund für die nunmehr geringere Rentenerhöhung ist der Nachholfaktor. SPD, Grüne und FDP haben im Koalitionsvertrag vereinbart, den 2018 ausgesetzten Nachholfaktor bei der Rentenberechnung zügig wieder einzuführen. Bereits die Rentenanpassung Mitte des kommenden Jahres soll wieder nach dem früheren Verfahren berechnet werden. Durch den Nachholfaktor werden ausbleibende Rentensenkungen durch geringere Rentenerhöhungen kompensiert. 2018 wurde er ausgesetzt. So hatte kürzlich unter anderem der Sozialverband Deutschland die geplante Wiedereinführung des Nachholfaktors kritisiert. »Der Nachholfaktor sollte dauerhaft gestrichen werden«, sagte Verbandspräsident Adolf Bauer den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Es sei insbesondere in der Pandemie »das völlig falsche Signal«, den Faktor zu reaktivieren.

Dazu teilte die Sprecherin des Bundesarbeitsministeriums auf epd-Anfrage mit: Die im Koalitionsvertrag getroffenen Festlegungen müssten noch geprüft werden. epd/nd