Zugegeben, gute Ideen brauchen Zeit. Und Kommunikation. Insofern ist das Interview der neuen Verbraucherschutzministerin Steffi Lemke zum Recht auf Reparaturen Business as usual. Aber ohne konkrete Umsetzung ist es auch belanglos.
Die Grünenpolitikerin will ein Recht auf Reparaturen auf den Weg bringen, so steht es auch im Koalitionsvertrag[1]: Lebensdauer und Reparierbarkeit eines Produktes sollen »zum erkennbaren Merkmal der Produkteigenschaft« werden. Sie überlegt an einem Index, der reparierbare Produkte ausweist. Schön. Aber die von ihr geforderte breite Debatte findet längst statt. 77 Prozent der EU-Bürger*innen würden ihre Geräte lieber länger nutzen und sie reparieren lassen. In Deutschland hat eine Umfrage im Auftrag der Verbraucherzentrale Bundesverband gezeigt, dass 72 Prozent der Verbraucher*innen beim Kauf neuer Elektronikprodukte sehr oder eher wahrscheinlich berücksichtigen, wenn die Reparierbarkeit des Produkts ausgewiesen wird. Die EU-Kommission hat in ihren Ökodesign-Richtlinien erste Schritte festgelegt.
Die Richtung ist klar erkennbar. Konkrete Vorschläge zur Umsetzung[2] sind gefragt. Und die können dann gerne breit diskutiert werden.
Links:
- https://www.nd-aktuell.de/artikel/1159938.verbraucherschutz-die-richtung-fuer-verbraucher-stimmt.html?sstr=Reparatur
- https://www.nd-aktuell.de/artikel/1122266.konsum-gesetze-gegen-den-wegwerfkapitalismus.html?sstr=Recht%20auf%20Reparatur