DGB) gelang ein kleiner Coup. Erstmals in seiner Geschichte wird ihm ab Mai wohl eine Frau vorstehen – und noch dazu eine mit Migrationshintergrund. Die SPD-Politikerin Yasmin Fahimi soll nämlich nach dem Willen des DGB-Vorstandes Reiner Hoffmann an der Spitze des mächtigen Gewerkschaftsbundes ablösen. Hoffmann scheidet aus Altersgründen aus. Endgültig beschließen soll die Personalie ein DGB-Bundeskongress im Mai.
Die Personalie Fahimi ist auch ein kleiner Triumph für die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE). Denn eigentlich wäre dieses Mal die IG Metall dran gewesen[1], die DGB-Spitze zu besetzen. Doch Fahimi, die als Halbwaise bei ihrer deutschen Mutter in Hannover aufwuchs – ihr iranischer Vater starb noch vor ihrer Geburt bei einem Unfall – , arbeitete von 1998 bis 2014 für die IG BCE. Zudem ist ihr Lebensgefährte der IG-BCE-Vorsitzende Michael Vassiliadis.
Vor allem aber ist die 54-jährige studierte Chemikerin ein Garant dafür, dass die großen Gewerkschaften weiterhin eng mit den Sozialdemokraten verbunden sein werden. Denn mit Fahimi wird eine bekannte SPD-Politikerin DGB-Chefin. So wurde sie einer breiteren Öffentlichkeit bekannt, als sie 2014 SPD-Generalsekretärin wurde. In dieser Funktion legte sie sich mit dem damaligen Parteivorsitzenden Sigmar Gabriel an. Dabei ging es vor allem auch darum, wie man mit der rechtsextremen Pegida-Bewegung umgehen sollte. Während Gabriel mit der Bewegung diskutieren wollte, lehnte Fahimi Gespräche mit den Rechten ab.
Schnell sägte Gabriel sie in der Parteizentrale ab[2]. Von 2016 bis 2017 war Fahimi deshalb Staatssekretärin im Bundesarbeitsministerium unter Andrea Nahles, zuletzt war sie Bundestagsabgeordnete und Mitglied der Parlamentarische Linken in der SPD-Fraktion, einem Zusammenschluss, dem unter anderem Kevin Kühnert und Karl Lauterbach angehören.
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1160771.dgb-spitze-fahimi-soll-dgb-chefin-werden.html