Im Rahmen des 8. März, des feministischen Kampftages befasst sich Felicia diesmal mit einem gewichtigen Thema: Es geht um Schwangerschaftsabbrüche und die rechtliche Situation in Deutschland. »Eine Abtreibung ist kein Mord« sagt Laura Dornheim in der aktuellen Episode. Doch werden Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland weiterhin nach dem Strafgesetzbuch geregelt und sind formell strafbar.
Die Paragrafen 218 und 219 des StGB traten 1871 im Norddeutschen Bund in Kraft und wurde 1872 wörtlich ins Reichsstrafgesetzbuch übernommen. Von Beginn an wurde mit Gefängnisstrafen bzw. Zuchthaus geahndet. Im Nationalsozialismus wurde dies noch einmal verschärft und ebenso wurde die Todesstrafe verhängt. Ausnahme hiervon gab es lediglich, wenn Gründe im Sinne der NS-Ideologie vorlagen. Doch auch bis in die aktuelle Zeit sind wir immer noch weit von einer Entkriminalisierung entfernt. Schwangere müssen sich weiterhin Beratungszwängen unterwerfen, Stigmatisierung, Beschimpfung
und Diffamierung erdulden.
Update: Am Mittwoch den 9. März beschloß das Bundeskabinett den Paragrafen 219a, der Werbung und Information über Schwangerschaftsabbrüche regelt, abzuschaffen. Nun bleibt der Weg durch das Parlament abzuwarten.
Die Folge zum Nachlesen:
Tool für Selbstbestimmung - Das Kollektiv »Gynformation« bietet eine Datenbank mit Gynäkolog*innen, die sensibel für Diskriminierung sind[1]
Nicht nur Pille, bitte - Die Hormonstörung PCOS ist weit verbreitet – und eher unbekannt (ndPodcast)[2]
Lückenhafte Versorgung und erschreckende Mängel - Die medizinische Versorgungslage für Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland ist mangelhaft. Eine Recherche ermittelte regionale Versorgungsengpässe und massive Missstände in der Behandlung[3]
Dr. Schmidt erklärt die Welt: Was ist der Gender Data Gap? (ndPodcast)[4]
Alles zum Frauentag 2022 auf dasnd.de[5]
Die Beurteilung des Schwangerschaftsabbruchs ist ein schwieriges medizinethisches Thema und gesellschaftlich besonders umstritten. Welchen moralischen Status hat das menschliche Leben vor der Geburt? (bpb.de)[6]
SPD-Politikerin Griese: Strafrecht bei Abtreibung »nicht der adäquate Weg« (rnd.de)[7]
Kristina Hänel: Abtreibung muss Kassenleistung werden (die-tagespost.de)[8]
Abtreibung mit Tabletten - Schwangerschaftsabbruch online begleitet (stuttgarter-nachrichten.de)[9]
»Die Hälfte unserer Patient:innen kommt aus Bayern« - Immer weniger Ärzt:innen in Deutschland führen Schwangerschaftsabbrüche durch. Ein Projekt ermöglicht nun den medikamentösen Abbruch per Videocall. Ist das die Lösung? (ze.tt)[10]